Duisburg. Durch die Zuwanderung steigt in Duisburg die Schülerzahl deutlich an. Die Stadt will zusätzlich Container aufstellen, um die Kinder unterzubringen.
- Durch die Zuwanderung wächst in Duisburg die Schülerzahl deutlich
- Im nächsten Schuljahr rechnet die Verwaltung mit über 4600 Erstklässlern
- Stadt plant „mobile“ Container-Klassen für über 50 Klassen an 18 Standorten
Um Raum zu schaffen für die steigende Zahl an Schülern, schlägt die Verwaltung vor, die Kapazitäten 16 Grundschulen und sieben weiterführende Schulen dauerhaft zu erweitern. Weil schon zum Beginn des nächsten Schuljahres deutlich mehr Kinder untergebracht werden müssen, prüft die Stadt zusätzlich den Aufbau von Containern. Solche „mobilen Klassen“ könnte es an 13 Grundschule für 33 Klassen, an fünf weiterführenden Schulen für 18 Klassen geben. Das schlägt die Verwaltung dem Schulausschuss in einer Vorlage für die Sitzung am morgigen Dienstag (15 Uhr, Ratssaal) vor.
„Es geht nicht nur darum, in einer Notfallplanung den kurzfristigen Bedarf zu decken“, betont Bildungsdezernent Thomas Krützberg. „Wir müssen derzeit davon ausgehen, dass der Zuzug von Menschen aus Südosteuropa anhalten wird und die Schülerzahlen weiter steigen.“ Allein die Zahl der Erstklässler – sie lag in den Schuljahren 2012/13 bis 2015/16 relativ stabil bei rund 4000 Kindern – wird im nächsten Schuljahr auf etwa 4660 Mädchen und Jungen steigen. Das sind 324 Erstklässler mehr als im aktuellen Jahrgang. Zusätzlich rät die Verwaltung, „einen Puffer für zusätzlich zugewanderte Kinder bis zum Schuljahresbeginn vorzusehen“.
Die Entwicklung an den Grundschulen schlägt durch auf die weiterführenden Schulen, die 170 Kinder mehr als im Vorjahr aufnehmen werden, außerdem gibt es an allen Schulen internationale Vorbereitungsklassen, in denen Schüler auf den Übergang in die Regelklassen vorbereitet werden. „Als Sofort-Maßnahme müssen daher zusätzliche Kapazitäten durch mobile Klasseneinheiten kurzfristig geschaffen werden“, schlägt die Verwaltung vor.
33 Container allein für die Grundschulen
Insgesamt 33 Container sollen verteilt werden auf die Grundschulen Vennbruchstraße, Gartenstraße, Salzmannstraße, Sandstraße. und Regenbogenschule (alle Walsum/Hamborn); Bergstraße (Meiderich); Mevissenstraße, Beethovenstraße (West), Eschenstraße, Friedensstraße, Astrid-Lindgren-Schule und Hochfelder Markt (Mitte/Süd). 18 Container könnten sich auf folgende weiterführende Schulen verteilen: Grillo- und Leibniz-Gesamtschule (Walsum/Hamborn); Th.-König-GS (Beeck), Heinrich-Heine-GS (Rheinhausen) und Sekundarschule-Süd.
86 Millionen Euro für Schulen
Die dauerhafte bauliche Erweiterung wird geprüft an allen genannten Grund- und weiterführenden Schulen, außerdem noch an den Grundschulen Don-Bosco, Ruhrort und Bergstraße (Dependance am Standort Dislichstraße), sowie an der Gesamtschule Emschertal und der Sekundarschule Rheinhausen.
Koordiniert werden müssen die Erweiterungen mit der Planung für die Verwendung von 86 Millionen Euro, die das Land NRW in den nächsten vier Jahren für die Sanierung und Modernisierung von Schulgebäuden in Duisburg im Programm „Gute Schule 2020“ bereitstellt. „Davon wussten wir noch nichts, als wir mit den Planungen anfingen, aber wir werden das natürlich berücksichtigen“, kündigt Bildungsdezernent Krützberg an.
Duisburg bemüht sich um zusätzliche Lehrer
Lehrer zu finden, die in den erweiterten Schulen unterrichten können, wird für die Stadt und Bezirksregierung immer schwieriger. Vor allem an vielen Grundschule ist die Personallage prekär, weil eine dreistellige Zahl von Stellen unbesetzt ist, auf Ausschreibungen kaum Bewerbungen folgen. Er werde sich nun erneut beimNRW-Schulministeriumfür eine bessere personelle Ausstattung einsetzen, kündigt Thomas Krützberg an. Dazu müsse vom normalen Besetzungsverfahren abgewichen werden. „Wir wollen keine Lex Duisburg. Aber man muss unserer besonderen Situation gerecht werden“, so der Bildungsdezernent