Duisburg. . Rund 6000 junge Frauen und Männer starten in ihr erstes Semester an der Uni Duisburg-Essen. Im Audimax begrüßte Rektor Ulrich Radtke die „Erstis“.

  • Rektor Ulrich Radtke begrüßte die „Erstis“ und motivierte sie, die Gestaltungsfreiheit zu nutzen
  • Podiumsgespräch mit Asta-Vertretern und Bürgermeistern aus beiden Städten
  • Insgesamt studieren aktuell über 41 000 Studenten an der UDE

Am meisten freuen sich Furkhan Karaman und sein Kumpel Evrim Sengün auf die Freiheit. „In der Schule wurde einem immer alles vorgegeben, jetzt können wir selbst entscheiden, welcher Stoff interessant ist und welche Seminare wir belegen möchten“, sagen die Freunde. Sie sind zwei von fast 6000 Erstsemestern, die am Montag ihr Studium an der Uni Duisburg-Essen (UDE) begonnen haben. Im Audimax begrüßte Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke feierlich die „Erstis“ und machte neugierig auf „die schönste Zeit Ihres Lebens“.

Wer erzählt, dass er in Duisburg und Essen studiert, gerät schnell ins rechtfertigen. „Dabei ist es hier ganz wunderbar“, findet Sandra Da Vina, die nicht nur Germanistik an der UDE studiert, sondern auch als Poetry Slamerin erfolgreich „und deswegen schon im 15. Semester ist.“ Und so macht sie der UDE und dem Ruhrgebiet als Studienort eine Liebeserklärung in ihrer Rede. „Mag sein, dass manche Ortsnamen toller klingen. Dass manche fragen: Ruhrgebiet? Wat willste denn da?“, sagt sie. „Aber es mag auch sein, dass die alle keine Ahnung haben.“

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Schließlich sind es die Studenten selbst, die den Ruf einer guten Uni prägen. Etwa mit ihrem Engagement neben den Seminaren. Das ist es, auf dass sich der 19-jährige Furkhan Karaman besonders freut: „Ich möchte am Unisport teilnehmen und mich auch politisch einbringen.“ Daher habe er sich auch nicht für einen Studienplatz in seiner Heimatstadt Köln entschieden, sondern fürs Ruhrgebiet. „Wir haben von vielen gehört, dass es sich hier sehr gut studieren lässt“, fügt Evrim Sengün hinzu. Nun wollen sie bald nach Duisburg und Essen ziehen. „Gut, dass die Mieten hier günstiger sind als in Köln“, lachen die beiden.

Viel Gestaltungsfreiheit

Natürlich gebe es zahlreiche weitere Gründe, in Duisburg und Essen zu studieren, weiß Prof. Dr. Ulrich Radtke, der gemeinsam mit Asta-Vertretern und Bürgermeistern aus Duisburg und Essen zum Podiumsgespräch Platz nahm. Etwa die gute Platzierung in weltweiten Rankings. Oder die gelebte Vielfalt an beiden Campi. Ein Vorteil sei es zudem, an einer jungen Hochschule zu studieren. „Es gibt viel Gestaltungsfreiheit.“ Diese neuen Freiheitsgrade sollten die Studenten nutzen, lernen, kritisch zu denken, „Populismus und Stammtischdenken zu überwinden“. Zum Schluss richtet Radtke einen Appell an die Erstsemester: „Schauen über den Tellerrand, seien Sie neugierig auf die Zukunft – man hat sie nur einmal.“

Das weiß auch Franziska Schacht, die nun Angewandte Kognitions- und Medienwissenschaft in Duisburg studiert. „Ich freue mich darauf, neue Leute kennenzulernen“, sagt die 18-Jährige. „In der Schule hatte man ja nur begrenzte Möglichkeiten.“ Gut sei es, dass sie zunächst bei ihren Eltern in Rheinhausen wohnen bleiben kann. „So spare ich Geld.“ WG-Partys feiern, Freundschaften knüpfen oder in Lerngruppen arbeiten, auf das Studentenleben mit all seinen Freuden und Pflichten freut sie sich ungemein. „Ein neuer Lebensabschnitt beginnt, das ist aufregend.“

Ähnlich hohe Anmeldezahlen wie im vergangenen Jahr

Die UDE gehört nach eigenen Angaben zu den zehn größten Unis bundesweit: Im aktuellen Wintersemester studieren dort mehr als 41 000 junge Menschen in Duisburg und Essen, darunter ca. 6000 Erstsemester.

Die größten Anstiege haben die Bachelorstudiengänge Politikwissenschaft, BWL und VWL sowie Mathematik zu verzeichnen.

Damit erreicht die UDE ähnlich hohe Studentenzahlen wie im Vorjahr. Da man sich aber noch bis zum Ende des Monats einschreiben kann, sind weitere Steigerungen möglich.