Duisburg. . Nach dem Scheitern der Outlet-Pläne in Duisburgs Norden will die Stadt mit einem alternativen Nutzungskonzept auf Investorensuche gehen.

  • Für das gescheiterte Outlet-Projekt gibt es viele alternative Nutzungsideen von Markthalle bis Kino
  • Die Stadt schreibt daraus ein Exposé und geht damit in die Ausschreibung für die Fläche im Stadtnorden
  • Zum Jahreswechsel wird der Vertrag mit den einstigen Projektentwicklern gekündigt

Gastronomie, Markthalle, Kino, Freizeitangebote, auch für Kultur oder Bildung: Ideen gibt es zuhauf für das für den Stadtnorden so wichtige Gelände von Rhein-Ruhr-Halle und Stadtbad. Daraus will die Stadt jetzt ein Nutzungs-Konzept schreiben, mit dem es im Frühjahr 2017 auf Investorensuche gehen will.

Längst – schmerzliche – Geschichte sind bekanntlich die ebenso hochtrabenden wie tief gefallenen Pläne für ein Factory Outlet in Hamborn. Die Planungen dafür sind mittlerweile per Ratsbeschluss gestoppt, zum Jahreswechsel kann die Stadt auch wieder Herr über das Gelände werden. Denn dann kann sie den Vertrag mit den gescheiterten Douvil-Projektentwicklern kündigen – von deren Klageandrohungen dagegen ist zumindest nichts mehr zu hören. Allerdings, es wird mit einem neuen Bebauungsplanverfahren sicher noch drei Jahre dauern, bis im Schatten der A59 dort etwas passiert.

„Ideenschmiede“ mit Bürgern im Juni

Duisburgs Stadtplaner haben jetzt die Ergebnisse der Alternativ-Planungen für das Areal in einer Dokumentation zusammengefasst. Im Juni hatte es dazu mit Bürgern eine „Ideenschmiede“ gegeben, außerdem waren der Nachbar Grillo-Werke, Duisburgs Einzelhandel, die Mieterinitiative Zinkhüttenplatz sowie der neue Eigentümer der Siedlung, der Architekt und Entwickler Walter Brune, zu ihren Vorstellungen befragt worden. Jetzt hat die Politik das Wort: „Wir haben ein breites Feld von Nutzungsmöglichkeiten identifiziert. Wir erwarten nun von der Politik einen Fingerzeig für das Exposé“, so Planungsamtschef Hendrik Trappmann. Mit den planerischen Vorgaben soll das städtische Grundstück dann ausgeschrieben werden, für einen Investor, aber auch unter Umständen für mehrere. Zu Preisvorstellungen sagt die Stadt nichts. Sie werden sich auch nach den künftigen Nutzungen richten. Manch Idee etwa aus der Ideenschmiede wird Investoren weniger locken, andere gerade im Bereich Handel dürften da realistischer sein.

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Ein Handel allerdings, der auch nach den Wünschen der Bürger und der Einzelhandelsvertreter kleinteiliger sein soll und sich mehr der Nahversorgung des Wohnquartiers widmen soll.

So wünschten Teilnehmer der Ideenschmiede zum Beispiel eine Markthalle, ein Handwerkerhof wurde ebenfalls vorgeschlagen. Auch ein orientalischer Basar und ein Kino wurden genannt. Freizeiteinrichtungen, speziell auch für Jugendliche, von Kletterhalle über Jugendzentrum bis Diskothek, gelten Hambornern und Marxlohern als mögliche Attraktivitätssteigerung für den Stadtnorden. Ins Gespräch gebracht wurde auch die Präsenz von Kultur- und Bildungseinrichtungen wie Stadtbücherei, Musikschule oder Volkshochschule. „Die tatsächliche Machbarkeit“, so heißt es in der Vorlage der Stadt allerdings, zeige sich dann „durch die Angebote der potenziellen Investoren“ und mit der anschließenden Bauleitplanung.

>> GRILLO MÖCHTE FLÄCHE FÜR PARKPLÄTZE

Die Grillo-Werke haben Interesse daran, einen Teil der Fläche der Rhein-Ruhr-Halle zu erwerben, um dort Parkplätze zu errichten. Sie würden dafür Flächen an der Dahlmannstraße zum Tausch anbieten. Für Grillo ist als künftige Nutzung des Gesamtgeländes ein Demenzzentrum, ein Freizeit-Komplex mit Kino sowie Nahversorgungshandel oder Fach-Einzelhandel, z.B. Sportartikel, denkbar.

Die Bezirksvertretung Hamborn hat vorgeschlagen, das Bad als Verwaltungsstandort, etwa fürs Jobcenter, zu nutzen.