Duisburg. . Service Learning an der Uni ist, wenn ein Seminar eine Aufgabenstellung behandelt und eine digitale Karte für Neuankömmlinge und Erstsemester entsteht.

  • Neue Duisburg-Karte von Studierenden für neue Studierende in der Stadt entwickelt
  • Kooperation von Stadt, Duisburg Kontor und der Uni im Rahmen von Service Learning
  • Karte wird kontinuierlich weiter gepflegt und ist auch für den Campus Essen in Planung

Google weiß fast alles, manchmal sogar zu viel. Eine Gruppe Studierender der Universität Duisburg-Essen weiß aus eigener Erfahrung, was Neuankömmlinge in der Stadt interessieren könnte und haben dieses Wissen in einer eigenen digitalen Karte verarbeitet, der Studimap.

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Unter www.studimap-duisburg.de finden nicht nur Studenten das Ergebnis, das die Uni, das Bildungs- und Kulturdezernat der Stadt und Duisburg-Kontor erarbeitet haben.

„Viele kennen Duisburg nicht und nehmen die Stadt nicht als Unistadt wahr. Wir wollten einen informativen Einstieg ins Leben hier gestalten“, so formulierte es der Beigeordnete Thomas Krützberg. Ihm und Peter Joppa, Geschäftsführer von Duisburg-Kantor, schwebte eine Broschüre vor: Hochglänzend sollte sie sein, mit vielen Seiten über alles rund um Duisburg. Damit jeder Nicht-Duisburger erkennen möge, „dass es hier um die wohl schönste Stadt in NRW geht“, erklärte Krützberg schmunzelnd.

Das Projekt sollte von Studenten für Studenten im Rahmen des „Service Learning“ umgesetzt werden. In den Lehrveranstaltungen dieser Reihe wird das Lernen mit einem Nutzen für die Zivilgesellschaft verbunden. In kleinen Teams arbeiten Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen und Semester an Projekten. Zunächst fünf, später noch drei Teilnehmer beschäftigten sich mit der Aufgabe, Neu-Duisburgern Orientierungshilfe zu geben.

Orientierungshilfe für alle Neu-Duisburger

Die Idee mit der Hochglanz-Broschüre war aber schnell vom Tisch: „Nach 22 Sekunden stand für die Studierenden fest, dass das online passieren muss“, erinnert sich die Seminarleiterin Nadine Hagemus-Becker. Bald stellten die Studenten den Profis von Duisburg-Kontor ihre erste Idee vor.

Bei Google-Maps hatten sie eine Handvoll Punkte von besonderem, studentischem Interesse markiert: Unigebäude, günstige Restaurants, das Wohnheim. Die Auftraggeber waren begeistert und das Studententeam setzte sich an die Arbeit: Mehr als 300 dieser farbigen Punkte haben sie eingepflegt und in Kategorien unterteilt, die man nach Bedarf an- und wegklicken kann. Kai Homann, Geschäftsbereichsleiter Tourismus bei Duisburg-Kontor, vermutet: „Wir hätten ganz andere Orte als die Studenten ausgewählt.“

Vom Uni-Projekt zum Studijob

Die Gruppenarbeit ist abgeschlossen, die Karte geht an den Start, soll in den kommenden Wochen den neuen Erstsemstern eine Hilfe sein. Doch sie lebt natürlich davon, dass kontinuierlich neue Informationen eingepflegt und weitere Kategorien ergänzt werden, erklärt Nathalie Rafat. Die 21-Jährige studiert im sechsten Semester Wirtschaftsinformatik und war Teil des Teams. Für sie ging es um mehr als eine gute Uni-Note, sie verstand das Projekt als ehrenamtliches Engagement für Neuankömmlinge.

Sie erinnert sich an die eigenen Anlaufschwierigkeiten als Neuling: „Von einem Unigebäude zum nächsten, ummelden und nochmal kurz am Supermarkt vorbei: Das alles auf einen Blick zu haben, ist viel wert.“ Der Startschuss der Version 1.0 ist für sie zugleich der Einstieg ins Berufsleben: Sie ist inzwischen bei Duisburg-Kontor studentische Hilfskraft und will dort die Karten-Version 2.0 entwickeln, dann auch für den Campus in Essen.