Duisburg-Mitte. . Beschwerden über die Tiefgarage am König-Heinrich Platz in Duisburg wegen Urin und großer „Geschäfte“. Der Betreiber bestätigt gravierende Probleme.

  • Gravierende Probleme durch Urin und sogar große „Geschäfte“ in Duisburger City-Parkhaus
  • Parkhausnutzer beschweren sich – Betreiber beklagt hohe Kosten durch Sonderreinigungen
  • Mitarbeiter: Hemmungsloses Verhalten vom Junkie über die Mutter mit Kind bis zum Schlipsträger

Heinz Zander hat die Nase gestrichen voll. Den Aufgang zur Tiefgarage des Parkhauses am König-Heinrich-Platz vor dem Forum werde er nicht mehr benutzen, weil der dermaßen durch Urinlachen und sogar Fäkalien verdreckt sei. „Ich denke, dass bei den nicht kleinlichen Parkgebühren eine monatliche Reinigung möglich sein müsste.“

Reinigungsintervalle drastisch erhöht

Der Parkhaus-Betreiber, der OPG Center-Parking GmbH, kennt und bestätigt die seit vielen Jahren unveränderten und gravierenden Probleme, wehrt sich aber dagegen, sich nicht intensiv genug darum zu kümmern. „Wir haben die Reinigungsintervalle drastisch erhöht“, sagt Geschäftsführer Karl-Heinz Ellinghaus. „Besagter Aufgang wird mittlerweile täglich gesäubert.“

Und dies ist auch notwendig, wie die Redaktion bei einem Ortstermin mit den beiden OPG-Mitarbeitern Ingo Bischoff und Alwin Brazda erfährt. Der Zugang zum Treppenhaus Nummer sechs ist nur wenige Meter von der Königstraße entfernt. Schon wer nur wenige Stufen hinabsteigt, ist von oben nicht mehr zu sehen. Und dies nutzen einige offenbar immer wieder schamlos aus, um in die Ecken zu urinieren oder große „Geschäfte“ zu verrichten. „Alles schon passiert, alles schon gesehen“, sagen Bischoff und Brazda unisono. „Vom Junkie über die Mutter mit Kind bis zum Schlipsträger.“

Dass es in diesem Treppenhaus früher mal eine öffentliche Toilette gegeben hat und nun nicht mehr, mag grundsätzlich eine Rolle spielen, sei aber längst keine Entschuldigung. „Diejenigen, die wir erwischen, sind um Ausreden nicht verlegen, vor allem aber schnell weg.“

Tausende Euro für Sonderreinigung

An diesem Tag in der Mittagszeit hält sich ein übler Uringeruch – nach einem Gang durch beide Treppenhäuser in der Nase, mehr zum Glück nicht. Bei großen Festen in der City sei es aber besonders schlimm. „Am Rosenmontag habe ich einem Schlipsträger mal zehn Euro für die Reinigung abgenommen“, erzählt Alwin Brazda mit einem Lächeln. Das vergeht ihm aber spätestens dann, wenn er mitunter selbst zum Putzeimer greifen muss. Lange sauber bleibe es aber ohnehin nicht. „Diese Sonderreinigungen kosten uns jährlich tausende Euro“, sagt OPG-Geschäftsführer Ellinghaus.

Das Ordnungsamt hat sich ebenfalls die Situation vor Ort angeschaut. Handlungsbedarf gebe es laut eines Stadtsprechers nur bei einer Gefährdung für das Gemeinwohl. Davon könne aber keine Rede sein. Das Problem ist damit aber nicht gelöst. Der Parkhausbetreiber plädiert deshalb für eingehauste Zugänge wie auf der Königstraße. „Das hilft. Dann kommen zumindest nur diejenigen mit einem Parkticket hinein“, sagt Geschäftsführer Ellinghaus. Die Stadt habe dies für das Parkhaus am König-Heinrich-Platz bisher aus gestalterischen Gründen abgelehnt. Nun hat es aber einen neuen Vorstoß gegeben. „Wir prüfen dies derzeit noch“, so ein Stadtsprecher.