Duisburg. . Junge Ehrenamtler setzen als „Ruhrstadtträumer“ eigene Ideen in die Tat um. Eine erste Bilanz bei der zweiten Runde im Duisburger Lehmbruck-Museum.

Max und Aldar haben sich ganz schön viel vorgenommen: Mit ihren Projektpartnern wollen die Schüler einen Sprachkurs für Flüchtlinge anbieten, ihnen Deutsch beibringen und vielleicht auch einige Ausflüge organisieren. Erste Vorbereitungen haben sie sogar schon getroffen.

Die engagierten Ehrenamtler gehören zu den Teilnehmern des Stipendiums „Ruhrstadtträumer“, das jungen Visionären hilft, kreative Projektideen in Duisburg umzusetzen. Im Juli startete das soziale Programm in seine zweite Runde. Nun zogen die Teilnehmer im Lehmbruck-Museum schon mal eine erste Bilanz.

Jugendliche im Lehmbruck-Museum

Hauptveranstalter für das Programm ist die Organisation „MitOST“, die mit dem Verein „Runder Tisch Marxloh“ und der „Akademie Biggesee“ kooperiert. Während eines Sommerferien-Camps lernten die Jugendlichen, wie sie etwa Mitstreiter für ihr Projekt finden können. Am 14. Oktober werden die Ergebnisse dann in der „Arche“ in Marxloh vorgestellt.

Im Lehmbruck-Trakt schauen sich die Jugendlichen die ausgestellten Skulpturen aufmerksam an. „Sie sollen sich ein Werk aussuchen, das die aktuelle Lage ihres Projekts widerspiegelt“, erklärt Initiatorin Katharina Nitz.

Mentoren betreuen die Jugendlichen

Auch alte Projekthasen sind beim Bilanz-Treffen mit dabei. „Aus dem vergangenen Jahr engagieren sich noch sechs Teilnehmer weiterhin“, freut sich Mit-Organisatorin Linnea Mühlenkamp über den Anklang.

Josephine Kennedy ist eine von den „Alumnis“, die als Mentorin das Sprachkurs-Projekt von Max und Aldar betreut. „Wir brauchen aber noch einen Projektnamen“, gesteht Max, der sich mit seinem Teampartner vor eine Keramikstatur gestellt hat, die nachdenklich in die Ferne blickt. „Die Skulptur sieht aus, als würde sie sich einen Überblick verschaffen“, erklären sie ihre Wahl. „Und so geht es uns grade auch.“

Kulinarische Köstlichkeiten

Schon etwas weiter in der Planung sind Anna und Saem vom Projekt „Soul Kitchen“: Mit gemeinsamen Kochabenden wollen die Schülerinnen Jugendliche untereinander vernetzen. Beim Genießen von kulinarischen Köstlichkeiten aus aller Welt soll es zum Kulturaustausch und Kennenlernen kommen. Anna erzählt stolz vom ersten Anlauf: „Auf dem Platzhirsch-Festival haben wir vietnamesische Suppe gekocht. Das kam super an.“ Weil die Koch-Aktion bis jetzt so gut läuft, hat sich die 18-jährige mit Saem die Gips-Skulptur „Mutter und Kind“ ausgesucht. Eine Frau hält ihr Neugeborenes schützend im Arm. „Und warum?“, fragt Organisatorin Teresa Grünhage in die Runde. „Wir sind sozusagen die Mutter für unser Projekt“, antwortet Anna.

Nach dem Skulpturen-Rundgang setzen sich die Teilnehmer in einen Stuhlkreis. Die „Stadtträumer“ sammeln Ideen, wie man die Projekte an die Öffentlichkeit bringen könnte. „Einen flotten Slogan braucht man zum Beispiel“, weiß Max. Danach sollen die Schüler eine Pressemitteilung verfassen und machen sich hochmotiviert ans Schreiben.