Duisburg. Mit Lokalmatadorin Anja Lerch endete die Donnerstags-Konzert-Reihe „Jazz auf’m Plazz“. Es soll bei vier Events im Jahr bleiben.
- Lokalmatadorin Anja Lerch beendet die stimmungsvolle Konzertreihe in der Innenstadt
- Das Konzept „umsonst und draußen“ hat einen großen Wohlfühlfaktor
- Veranstalter Duisburg-Kontor geht schon in die Planung für das nächste Jahr
Summer in the City, lauer Abend, Picknick auf den schwebenden Wiesen, munteres Gemurmel unter dem Musik-Teppich: Die Konzertreihe „Jazz auf’m Plazz“ verabschiedete sich Donnerstagabend stimmungsvoll mit Lokalmatadorin Anja Lerch in die – lange – Pause bis zur Neuauflage im nächsten Jahr.
Die Mischung macht’s bei den sommerlichen Open-Air- und Umsonst-Konzerten auf Duisburgs schönstem Innenstadt-Platz: Leichtigkeit des Seins in sommerlicher Abendluft, beschwingter Treff in seltener Unbekümmertheit: „Geiles Heimatgefühl“, ruft Anja Lerch den vielen „Plazz“-Besuchern zu, die sie aus dem vergangenen Jahr auf die Bühne gevotet haben – Duisburgs Mitsing-Queen hat viele Fans.
„Jazz auf’m Plazz“ hat sich als Sympathieträger kultureller Urbanität etabliert, der freilich beträchtlich wetterabhängig ist – eines der vier Konzerte fiel in diesem Jahr buchstäblich ins Wasser.
"Wer einmal hier war, der kommt auch wieder"
Nicht so am Donnerstag: Dicht gefüllt ist der Platz zwischen Landgericht, Stadttheater und City-Palais, buchstäblich belegt die Wiesen, besetzt die Biertischreihen und die Restaurant-Treppe. Sektbar neben Pommes Rot-Weiß, auch das macht den Charme aus. Er verträgt auch zwischenzeitliche Engpässe bei Gläsern und Stromzufuhr, während der Bierhahn läuft und läuft. Und im konzertanten Crossover schauen Wagner-Pausengänger der Philharmoniker aus der Mercatorhalle auf ein Bier herüber.
Da wird Anja Lerch bei der Platz-Party fast zur – schönen – Nebensache, zum musikalischen Beiwerk. Mit ruhigen, eigenen Liedern beginnt sie und packt den Platz, als sie erfolgreich „Refrängs“ zum Mitsingen einfordert; Pete Seegers „We shall overcome“ oder „Donna, Donna“ von Joan Baez in der Abenddämmerung passen zum Publikum. Bei „Hejo, spann den Wagen an“ teilt sich der Platz brav im Kanon. „Geht doch auch donnerstags“, lobt Lerch, die sonst montags mitsingen lässt. Zum Finale rockt „Mutti mit ihren Jungs“ als Band-Version.
„Wer einmal hier war, der kommt auch wieder in die Innenstadt“, stuft Peter Joppa vom Veranstalter Duisburg-Kontor den Werbewert der Konzertreihe hoch ein. Gut investiertes Geld, denn 8000 bis 9000 Euro kostet ein Platz-Abend die Sponsoren und die Stadttochter.
„Umsonst und draußen“, das Konzept zieht. So soll es bleiben. „Wir planen schon fürs nächste Jahr“, so Joppa.
Und Gutes soll sich bekanntlich rar machen. Joppa: „Es bleibt bei vier Donnerstagen von Juni bis September. Man soll nicht alles auswalzen.“