Duisburg. . Noch bis Jahresende leben Flüchtlinge in der alten Jugendherberge am Kalkweg. Gemeinsam mit den ehrenamtlichen Helfern feierten die Bewohner Sommerfest.

Ein schweißtreibendes Sommerfest, das ein bisschen den Abschied aus der alten Jugendherberge am Kalkweg einleitete, feierte nun der Runde Tisch, der die Asylbewerber in der Unterkunft betreut. Diesmal war der Rahmen ein bisschen kleiner, „aber die Stimmung war gut, mit heiterer gelassener Atmosphäre“, berichtet Pfarrer Jürgen Muthmann, Leiter des Flüchtlingarbeitskreises. Das Spielmobil der Falken war vor Ort und hatte die Rollenrutsche im Gepäck, die katholische Jugend machte mit den Kindern riesige Seifenblasen und der Nachwuchs konnte sich schminken lassen. Diesmal fand das Fest auf dem Gelände des TV Wanheimerort statt. Das Essen wurde von der Awo Serva gestiftet. Bis zum Jahresende wird die alte Jugendherberge noch als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt, dann geht das Gelände an die Sana-Kliniken, die dort einen Krankenhaus-Anbau realisieren wollen.

Einrichtung wird sukzessive leergezogen

Aktuell leben noch 83 Personen in dem Heim, hauptsächlich aus Syrien, dem Irak und Ex-Jugoslawien. „Die Einrichtung wird sukzessive leergezogen und nicht mehr mit Flüchtlingen belegt“, erklärt Stadtsprecher Peter Hilbrands auf Nachfrage. Wo die einzelnen Bewohner und Familien untergebracht werden, wird im Einzelfall und nach vorliegendem Status entschieden. Zur Auswahl stehen Wohnungen oder ein anderes Übergangsheim.

Seit Januar 2015 wird die Jugendherberge als Flüchtlings-Unterkunft genutzt. Zuvor war die Jugendherberge gegenüber des MSV-Stadion neu eröffnet worden. Die Sana-Kliniken haben das 11.000 Quadratmeter große Grundstück zwischen Kalkweg und dem Klinikum-Komplex gekauft – und der Stadt gestattet, die Gebäude noch bis Ende 2016 als Unterkunft zu nutzen. Danach soll mit dem Abriss begonnen werden.

Ehrenamtliche werden wohl an anderer Stelle weiter Sprachkurse geben

Die Ehrenamtlichen, die sich derzeit für die Flüchtlinge engagieren, werden wohl an anderen Stellen weiter Sprachkurse geben, Besuche abstatten, bei Behördengängen helfen. Mehr als 20 engagierte Mitarbeiter aus verschiedenen Institutionen gibt es rund um die Einrichtung am Kalkweg. „Einige werden vielleicht in Neudorf an der Memelstraße mitmachen, andere sich eher in Richtung Süden orientieren. Wir werden die Strukturen aufrecht erhalten, damit wir schnell wieder handeln können, falls die Zahlen doch wieder steigen“, blickt Pfarrer Jürgen Muthmann.