Duisburg. Auf eine rund 30 Kilometer lange Radtour, die Duisburger Industriekulisse und linksrheinische Natur erlebbar macht, nimmt Peter Engels gern Gäste mit.

Wenn Peter Engels seinen Gästen die verschiedenen Seiten der Stadt nahebringen will, dann steigt er mit ihnen aufs Rad. Von Alt-Walsum, wo der Leserbeirat lebt, geht’s dann rechtsrheinisch Richtung Süden bis nach Ruhrort, dann linksrheinisch zurück bis Orsoy, wo der Fährmann übersetzt zum Ausgangspunkt. „Meistens mache ich diese Tour mit Gästen, die nicht aus Duisburg kommen“, sagt der 60-Jährige über die etwa 30 Kilometer lange Runde.

Backstein-Höfe und baumumstandene Biergärten

Das reicht, um einen guten Eindruck von den Gegensätzen dieser Stadt zu vermitteln. Von den Dimensionen der Stahl-Produktion rund um die Hochöfen von Thyssen-Krupp, vom Hafenstadtteil Ruhrort, mit dem Hafen als prägendem Wirtschaftsmotor, der gerade 300 Jahre alt wird. Und vom linksrheinischen, durch die kommunale Neuordnung vor 40 Jahren Duisburg zugewachsenen Teil der Stadt, die hier eine ihrer grünen Seiten zeigt, mit Wiesen, Feldern, den alten Backstein-Höfen und Ausflugslokalen mit baumumstandenen Biergärten, wo die Seele so herrlich baumeln kann. „Das ist eine Runde, da passt alles“, findet Peter Engels. Recht hat er.

In Walsum startet der Ökonom auf der Römerstraße Richtung ­Süden, vorbei am Brauhaus. Zu früh, aber ein guter Pausen-Tipp für jene, die diese Runde in Ruhrort starten. Bis zur Weseler Straße geht’s, dann rechts ab und nach wenigen hundert Metern wieder dreimal rechts: erst auf den Willy-Brandt-Ring, dann auf die Alsumer Straße und den Alsumer Steig – die Mühe der „Bergwertung“, die auf Weg am Deich führt, lohnt den Blick auf die Höchöfen und Stahlanlagen.

„Schimanski-Platte“ gehört als Stärkung dazu

Mit Rheinblick geht’s dann weiter über Beeckerwerth Richtung Süden, vorbei an der alten Siedlung und der Rheinklinik, ehe dann hinter Laar der markante Giebel des Museums für Binnenschifffahrt sichtbar wird. Mit Schwung rollen die Radler herunter auf die Ruhrorter Hafenpromenade, die Kneipe „Zum Hübi“ hat die Terrasse der Wahl von Peter Engels. Die „Schimanski-Platte“ ist die passende Stärkung., „Das gehört einfach dazu“, findet er.

Mit Blick auf Ruhrmündung, Rheinorange und dem Lüpertzschen Poseidon als neuen Blickfang geht’s dann zum zweiten Teil der Etappe über die Friedrich-Ebert-Brücke. An deren Ende sofort runter an den Strom, über die historische Hubbrücke am Rheinpreußenhafen – deren morsche Bohlen ebenso eine Sanierung vertragen könnten wie die Schlaglöcher des Radwegs. Dafür entschädigen bald die Wege durch das dörfliche Baerler Idyll, vorbei am Bussard auf dem Weidepfosten geht es in Binsheim auf die Straße zur Orsoyer Fähre.