Duisburg. Das Mercatorquartier in der Duisburger City ist jetzt frei geräumt. Bis zum Bau des neuen Viertels soll es Zwischenlösungen für die Fläche geben.
- Drei Hektar groß ist die Freifläche für das Mercatorquartier mitten in der City
- Bis das neue Stadtviertel gebaut wird, kann es aber noch lange dauern
- Deshalb sucht die Stadt nach Ideen für eine Zwischenlösung. Die Händler wünschen sich Parkplätze
Welch ungewohnte, freie Sicht: Auf dem Mercatorquartier-Gelände ist jetzt die letzte Gebäude-Ruine gefallen. Dort, gegenüber vom Rathaus, soll auf den Fundamenten des Mercator-Wohnhauses Duisburgs neues City-Wohnviertel wachsen. Doch das dauert noch. Was soll bis dahin mit der drei Hektar großen Fläche geschehen? Eine Zwischenlösung soll her, dass die Brache mit Zukunft mitten in der Stadt nicht zum Schandfleck wird.
„Da soll kein Zaun drumherum“, versprach jüngst Oberbürgermeister Sören Link. Das Gelände soll auf jeden Fall genutzt werden, bevor es dort in die endgültige Bebauung geht. „Denkbar ist für mich erst einmal vieles - von Urban Gardening-Projekten bis hin zu zusätzlichen Parkplätzen“, erklärte Link, der als Ratshauschef schließlich auch täglich an der Fläche vorbeikommt. Eine Arbeitsgruppe soll nun die Ideen für den abgerissenen Ex-Schulstandort zwischen Oberstraße und Gutenbergstraße sammeln. „Da gibt’s keine Grenzen der Kreativität“, kündigt Stadtsprecherin Susanne Stölting an. Auch schon als Kirmesplatz war die Fläche im Gespräch.
Einzelhandelsverband wünscht sich Parkplätze
Jetzt hat sich der Einzelhandelsverband gemeldet. Er wünscht sich dort Parkplätze für die City-Kunden, und werktags ab 16 Uhr und an den Wochenende sollten sie auch kostenfrei sein, um die Innenstadt zu beleben. Was der Handel nicht will: eine wild wuchernde Brache. Leidvoll erinnert der Vorstand des Verbandes, Nils Hoffmann, an die Baugrube für das Marientor-Karree an der Steinschen Gasse: „Wir haben aus der Vergangenheit gelernt, dass manche Entwicklungsprozesse sehr lange dauern.“
Die Zeitfrage, sie ist in der Tat eine entscheidende. Im Herbst will die Stadt mit ihren Mercatorquartier-Plänen auf der Immobilienmesse Expo Real in München Investoren locken. Ganz optimistische Stimmen meinen, dass es schon 2018 auf dem Areal losgehen können. „Es hängt davon ab, wie schnell wir Investoren finden“, meint Stölting und ist aber zuversichtlich: „So lange wie am Marientor-Karree wird es nicht dauern.“
Archäologen graben noch
Die Zeit für eine Zwischennutzung kann also überschaubar sein. Aber auch nicht – zur Investorensuche kommt die oft zeitaufwendige Bauplanung, bis Bagger rollen. „Anfang des kommenden Jahres wissen wir mehr“, so Link. Dann sind auch die archäologischen Ausgrabungen abgeschlossen. Die Bodendenkmal-Gruben werden dann zunächst als Schutz für Mensch und Gemäuer mit Sand verfüllt, der weitaus größere Teil der Brachfläche wird planiert.
Leser-Vorschläge für das Mercatorquartier
Parkplatz, Hunde-Auslauf, Zirkusplatz, Gartenprojekt oder von allem etwas: Für das große Mercatorquartier-Gelände soll es Zwischennutzungen bis zur Bebauung geben. Doch welche? Zudem: Was soll das kosten, wenn es eben nur eine Lösung auf Zeit ist?
Was sagen Sie? Welche Vorschläge haben die Leser: Schreiben Sie uns: WAZ Duisburg, Harry-Epstein-Platz 2, 47051 Duisburg. Oder schicken Sie uns eine Mail mit Ihren Ideen und Wünschen unter dem Stichwort Mercatorquartier an redaktion.duisburg@waz.de.