Duisburg. Bislang hat sie nur Wohnungen gebaut. Jetzt soll sie auch Flächen für Wohnungsbau entwickeln: die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gebag.
Bislang hat sie nur Wohnungen gebaut - jetzt soll sie auch Flächen für Wohnungsbau entwickeln: die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gebag. Die Zielgruppe: Große Investoren oder private Häuslebauer, die nicht in die überhitzen Immobilien-Märkte wie Düsseldorf & Co. gehen, sondern die in Duisburg bauen wollen.
Für diese Klientel soll schneller, und vor allen Dingen unabhängig vom widrigen kommunalen Haushalt und somit verlässlicher der nötige Grund und Boden erschlossen und baureif gemacht werden. Grundstücke, die seit Jahren beispielsweise mit leergezogenen, ausgemusterten Schulgebäuden blockiert sind. „Warum“, so zitiert Gebag-Chef Wortmeyer eine oft an ihn gerichtete Frage, „gibt es in Duisburg eigentlich keine Baugrundstücke?“
Dieses Defizit soll jetzt mit der neuen Weichenstellung für die kommenden Jahre behoben werden. Wortmeyer: „Wenn wir an der Entwicklung dieser Stadt arbeiten wollen, dann können wir dies nur über Grundstücke tun!“ Aber: Dieses zusätzliche Engagement bedeute nicht, dass deswegen weniger in die Modernisierung des Bestandes investiert werde. Dies seien immerhin 35.000 Mieter in 12.000 Wohnungen. Für die Modernisierung des Bestandes werde jetzt 30 Mio. Euro Zug um Zug in die Hand genommen. Das eine, so lautet seine feste Zusicherung, werde das andere niemals blockieren!
In diese zehn Standorte soll in den kommenden Monaten und Jahren deutlich mehr Dynamik kommen: Vierlinden - Goedelerstraße 22: Hier steht u.a. die ehemalige Fridtjof-Nansen-Realschule. Der Standort war als Flüchtlings-Standort im Gespräch. Dies ist vom Tisch. Jetzt sind auf der 21.000m² großen Fläche 150 Wohneinheiten öffentlich gefördert und zirka 35 Einfamilienhäuser geplant. Projektentwickler: GEBAG. Entwicklungszeitraum: 2018—2022.
Städtebauliches Konzept
Röttgersbach, Obere Holtener Str. Hier befinden sich die ehemalige Anne-Frank-Hauptschule und eine Grundschule. Derzeit ist dies mit einer Traglufthalle ein Flüchtlingsstandort. Für eine Fläche von 26.200m² will die Gebag bis zum Herbst ein städtebauliches Konzept vorlegen. Bis zum Jahr 2023 sollen hier Zug um Zug Mietwohnungen entstehen, die dann in den Gebag-Bestand übergehen sollen. Beeck, Flottenstraße 90: Auf einer Fläche von 14.000 m², wo derzeit ein altes Hallenbad und eine Grünfläche anzutreffen sind, soll in den kommenden vier Jahren (2016 - 2020) eine baureife Fläche für hauptsächlich Ein-Familien-Häuser (und einige Geschosswohnungen) entstehen. Diese soll über Bauträger realisiert und vermarktet werden.
Laar, Werthstraße 51: Nach Worten von Gebag-Bereichsleiter Uwe Rohde, ein „schwieriger Standort“. Zwei alte Schulgebäude sind schon Teil des Handlungskonzeptes Laar. Hier will die Gebag selber bauen, ein Förderantrag dazu will sie noch in 2016 stellen. Bis 2018 sollen auf einer Fläche von 8.400 m² 40 Mietwohn-Einheiten entstehen.
Homberg, Halener Straße: In den Haesen: Mit zahlreichen Wohnungsbeständen drumherum wird die Gebag hier der BV Homberg ein städtebauliches Konzept für Wohnen, Einfamilienhaus– und Geschosswohnungsbau (200 Wohneinheiten) auf 35.000 m² Fläche vorlegen. Entwicklungszeitraum: 2016 - 2022.
Altstadt: Mercatorquartier: Ebenfalls ein alter Schulstandort mit drei Schulen auf dem 25.000m² großen Stadtmitte-Gelände zwischen Burgplatz und Stadtmauer. Bis Ende August sollen die alten Schulen (wir berichteten) abgerissen und das Gelände frei geräumt sein. Hier soll zwischen 2018 und 2022 eine Stadtentwicklung von „hoher Qualität“ entstehen. Wohnen, Mercatorhaus, und Dienstleistung für die Quartiersversorgung. Zirka 300 Wohneinheiten.
Bis zu 3000 Wohneinheiten auf Wedauer Südareal
Wedau, Südfläche: Auf dem rund 60 Hektar großen Südareal sollen ca. 2700 bis 3000 Wohneinheiten entstehen. Angesichts ihrer Lage am Wasser und der Nähe zum Naturraum mit entsprechend hoher Wohn- und Freizeitqualität soll hier ein breites Angebot von qualitätsvollen Wohnformen und -typen entstehen. Neben individuellen Wohnangeboten (Stadthäuser, Einfamilienhäuser, Doppel- und Reihenhäuser) sind auch viele Angebote im Geschosswohnungsbau vorgesehen. Hierzu gehört ebenso der öffentlich geförderte Wohnungsbau. Eigentümer: DB Station und Service. Zielplanung: Wohnen, soziale Infrastruktur (z.B. Kindergärten), Dienstleistung, Nahversorgung. Projektentwickler: BEG NRW und DB Immobilien. Realisierungszeitraum: ab 2016. Rumeln-Kaldenhs., Ulmenstraße: Ein leerstehendes, asbestbelastetes Sonderschulgebäude und eine Fläche von 9500 m² warten auf Entwicklung: Wohnen, Einfamilienhaus– und Geschosswohnungsbau soll hier bis zum Jahr 2021 entwickelt werden.
Rumeln-Kaldenhs., Rathausallee: Zeche Fritz: Projektfläche ca. 31.000 m², im Besitz der Stadt, der Ruhrkohle und EON. Durch Altlasten massiv belastet. Hier soll gegenüber eines neuen Einzelhandel -Standortes bis 2022 Wohnen, Einfamilienhaus– und Geschosswohnungsbau unter der Ägide der Gebag entstehen.
Huckingen, Albert-Schweitzer-Str.: 20.000 m² Fläche, ehemaliger Schulstandort einer Grund- und Förderschule, soll bis 2020 hochwertig und hochpreisig hauptsächlich für Ein-Familien-Häuser entwickelt werden.
Huckingen, Angerbogen II:
Auf einer Fläche von 16.000 m² sollen nach dem Vorbild des Angerbogen I baureife, erschlossene Grundstücke für hochwertigen Ein-Familien- Wohnungsbau angeboten werden. Möglicherweise schon in 2018 könnte erste Grundstücke vermarktet werden.