Duisburg. . 2012 wurde der große Saal der Mercatorhalle wegen erheblicher Sicherheitsmängel gesperrt. Anfang September wird er mit einer Festwoche wiedereröffnet.
Die Duisburger bekommen ihre Gute Stube zurück: Am 1. September wird der große Saal der Mercatorhalle gut vier Jahre nach seiner Sperrung wegen gravierender Sicherheitsmängel und einer umfangreichen Sanierung feierlich wieder eröffnet. Das hatte die Stadt bereits im Dezember angekündigt: „Wir haben es versprochen und gehalten,“ zeigte sich gestern Oberbürgermeister Sören Link zufrieden.
Dicke Schadensersatzakte
Rund 17 Millionen Euro kosten die Sanierungsarbeiten insgesamt, davon entfallen elf Millionen auf die Baukosten. Erst war es der Brandschutz, der zur Sperrung der Halle führte. „Es gab keine ausreichende Belüftung. Bei einem Brand bestand Lebensgefahr. Die Leute wären im Qualm erstickt“, erklärt Sören Link. „Das wir aber vier Jahre bis zur Wiedereröffnung brauchen, hätte ich nicht für möglich gehalten“, so der OB. Nach und nach wurden immer mehr Mängel entdeckt. „Die Bodenbedeckung des Ranges war nicht festgeschraubt, Kabel liefen nicht bis zum Ende, die Decke hätte runter kommen können“, listet Projektleiter Thomas Krützberg nur einige Punkte auf. „Die Schadensersatzakte ist ein Berg“, sagt der Kulturdezernent.
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Die eigentlichen Bauarbeiten hatten letztlich nur ein Jahr gedauert. 24 Stunden habe man durchgearbeitet. Laute Arbeiten nachts erledigt, damit die Geschäfte im City-Palais nicht gestört wurden. Und wie es auf Baustellen oft so ist: „Auch hier ist alles schiefgegangen, was nur schiefgehen konnte, aber am Ende ist alles gut gegangen“, sagt Thomas Krützberg schmunzelnd.
Inneneinrichtung hat Bestand
An der Inneneinrichtung hat sich nichts geändert. Aber: „Die Sicherheit, die ist nun garantiert“, betont Thomas Krützberg. 1745 Konzertbesucher finden im Saal nun Platz. Und sie erleben „die beste Akustik“, verspricht der Kulturdezernent. Die Duisburger Philharmoniker zeigten sich bereits bei einer ersten Hörprobe „begeistert“.
Derweil läuft die juristische Aufarbeitung, die wahrscheinlich dauern wird. „Was wir zurückholen können, holen wir zurück. Hier wurde grob fahrlässig gehandelt. Das war kein Kavaliersdelikt“, sagt Sören Link. Mit einigen Firmen, die gepfuscht haben, will man Vergleiche schließen. Einen hat es „im niedrigen sechsstelligen Bereich“ gegeben, heißt es. Etliche kleine und drei große Verfahren laufen derzeit. Ein weiteres wird vorbereitet. Sören Link schließt nicht aus, dass die Stadt in auch mal den Klageweg gehen muss.