Duisburg. . Frank Baier aus Duisburg hat es mit seinem Album „Gesänge des Ruhrgebiets 1870-1980“ in die Top-20-Liste der Liedermacher geschafft.
Ein besonderer Coup ist dem 72-jährigen Duisburger Liedermacher Frank Baier gelungen: Seit Monaten schon steht seine Vinyl-LP „Gesänge des Ruhrgebiets 1870-1980“ auf der Top-20-Liste der deutschsprachigen Liedermacher. Der Titel „14 Prozent Dividende“ belegte ab März 2016 den zweiten Platz, nun den dritten. Das Lied beschreibt das Unglück auf Zeche Anna in Alsdorf im Jahr 1930, bei dem 270 Bergleute ihr Leben verloren. Trotz allen Leids – die Dividende war bis zum Jahr 1942 garantiert. Die Musik schrieb Hans Dinant, neu arrangiert von Frank Baier 1979. Der Bergmann Victor Kalinowski (1879-1940) verfasste den Text.
Die Vinyl-LP „Gesänge des Ruhrgebiets 1870-1980“ folgt mit Liedern aus dem Leben, Arbeiten, Kämpfen und Vergehen der traditionellen Arbeitswelt. Gegen die Skepsis „Ach komm, das will doch keiner mehr hören“ setzt Baier mit dieser Produktion seine Überzeugung, dass diese Lieder unverzichtbares Kulturgut und ein Beitrag zur Identität der Menschen im Ruhrgebiet sind. Er hat die Gelegenheit einer Konzertanfrage der Geschichtswerkstatt in Dortmund-Eving und das Angebot eines Live-Mitschnitts genutzt, tief in die „Gezähekiste“ mit Bergarbeiter-Liedern zu greifen.
Liederbestenliste gibt es seit 1984
Die LP ist mit einem Booklet mit allen Texten versehen, das Cover aus braunem Karton hat Baier selbst getackert – in Erinnerung an seine Auftritte mit „Ton Steine Scherben“ (Rio Reiser) und ihrer LP „Warum geht es mir so dreckig“ vor 40 Jahren.
Die LP „Gesänge des Ruhrgebiets“ ist für 24 Euro plus Versandkosten erhältlich über www.frank-baier.de. Die Liederbestenliste gibt es seit 1984. Ursprünglich angesiedelt beim SWF bzw. SWR, wird sie seit 2004 vom Verein Deutschsprachige Musik getragen. Sie ist das Ergebnis der monatlichen Wertung einer unabhängigen Jury – bestehend aus Fachleuten aus Deutschland, Österreich, Belgien und der Schweiz. Infos: www.liederbestenliste.de.