Duisburg. Baumarten, Flächen, Holzvorrat: Zum Jahresende will die Stadt eine aktuelle Waldinventur vorlegen. In der Fläche ist der Wald etwas gewachsen, an Qualität hat er etwas verloren.

Lokale Zahlen kommen in der von NRW-Umweltminister Remmel aktuell vorgelegten landesweiten „Waldinventur 2014“ nicht vor: Doch auch die Stadt Duisburg kann nach Einschätzung von Revierförster Axel Freude im Vergleich zu Vorjahreswerten eine leichte Zunahme an öffentlichen Waldflächen vorweisen.

Aber auf deutlich niedrigerem Niveau als im Land oder im Bund: Während im Bund etwa 31 Prozent der Fläche bewaldet sind, in NRW es etwa 26 Prozent der Landesfläche sind, sind es in der Industriestadt Duisburg nur 10 Prozent.

Trotz massiver Waldverluste in der Vergangenheit an der Sechs-Seen-Platte, auf dem Gelände der Universität, am Parallelkanal sowie im Zuge der sechs-spurigen Verbreiterung der Autobahn A3 ist die bewaldete Fläche der Stadt nach Einschätzung des Fortexperten durch intensive Ersatzanpflanzungen sogar etwas größer geworden. Ungefähr 1500 Hektar an kommunaler Waldfläche zählt man derzeit in der Stadt (etwas mehr als 1000 ha Wald befinden sich zudem in privater Hand). Doch die „ökologische Wertigkeit“ dieser Ersatzflächen lasse leider noch lange zu wünschen übrig. Förster Axel Freude: „In der Fläche sind wir etwas gewachsen, an Qualität haben wir etwas verloren!“

Holzvorrat ist besonders interessant

Und mit dieser aktuellen Größenordnung an Waldfläche gerät die Stadt offenbar auch an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Obwohl politisch von allen Seiten gefordert, finden sich im Zukunftsplan „Duisburg 2027“ kaum noch neue Waldflächen. Zu sehr steckt die Planung von neuem kommunalem Wald fest im Wettstreit mit der Landwirtschaft und den Belangen des Naturschutzes.

Damit endlich wieder Klarheit herrscht über den aktuellen Ist-Zustand des Duisburger Waldes, arbeitet die Forstverwaltung der Stadt derzeit an einer eigenen, kommunalen Waldinventur.

Aufgelistet werden die städtischen Bäume nach Arten, nach Alter, nach Zuwächsen, die gesamte bewaldete Fläche wird neu betrachtet und berechnet, die Holzvorräte, die Nutzung bewertet und jede Menge Naturschutzaspekte eingebracht.

Freude: „Für Förster ist der sogenannte „Holzvorrat“ immer besonders interessant.“ In Deutschland zählt man 336 Kubikmeter Holzvorrat pro Hektar, in NRW sind es noch stattliche 318 Kubikmeter, im Stadtwald Duisburg waren es zuletzt 120 Kubikmeter pro Hektar. Das heißt: Hier gibt es überwiegend jungen Wald. Diese Zahl wird mit der neuen Inventur wohl ansteigen.

Zum Jahreswechsel, so der Revierförster, soll diese Duisburger Waldinventur abgeschlossen sein. Zuletzt wurden vor 20 Jahren in Duisburg die Bäume gezählt.