Duisburg. . „Die Ausrottung der Nachbarschaft“ heißt der neue Fall der drei Privatermittler. Kai Magnus Sting betont: „Das ist ein Roman, kein Leitfaden“

Kai Magnus Sting geht auf Nummer sicher: „Das ist ein Roman und kein Leitfaden“, schreibt er im Vorwort seines neuen Buches „Die Ausrottung der Nachbarschaft“. Aus gutem Grund. Zehn Tote gibt’s in dem Viertel – und viel mehr Menschen wohnen auch gar nicht in dieser Nachbarschaft. Die Häuser gruppieren sich um einen Innenhof, der sogar auf einer der ersten Seiten samt Beschreibung, wer wo wohnt, aufgezeichnet ist. Somit ist klar, dass kein Fremder Zutritt hat und jemand aus der Nachbarschaft der Mörder sein muss. Die drei Privatermittler Friedrichsberg, Straaten und Dahl haben alle Hände voll zu tun, denn: „Hinter jedem Gartenzwerg könnte der Tod lauern.“ Der Mörder verwendet sowohl Rasiermesser als auch Vorschlaghämmer als Tatwaffen.

Im Teich ersoffen

Alles beginnt damit, dass ein Mann im Teich ersäuft. Nicht etwa zufällig, sondern gefesselt an Holzbalken, damit es auch ja kein Entkommen gibt. Später stirbt ein Ehepaar, das am Abend zuvor Besuch von einem anderen ominösen Paar bekommt, dass behauptet, sie wären die Bewohner. Und dann findet sich noch eine Schallplatte mit einer seltsamen Widmung von Herrn Pistorius. Aber eigentlich ist dieser ältere Herr nicht zurechnungsfähig und leidet an Wahnvorstellung. „Jeder beschwert sich doch manchmal über seine Nachbarn. Die Geschichten sind vielen Gesprächen aus dem wahren Leben abgelauscht“, verrät Kai Magnus Sting. „Nachbarn sucht man sich in der Regel ja nicht aus. Die sind einfach irgendwann da.“ Und machen im Zweifelsfall Ärger, weil sie zur Unzeit Klavier üben, sich lauthals streiten oder an den Mülltonnen über andere Nachbarn lästern. „Eigentlich ist es ein Wunder, dass das Buch nur 300 Seiten hat. Da hätte man noch viel mehr erzählen können“, sagt Sting lächelnd.

Im Herzen Kabarettist

Der Autor bleibt im Grunde seines Herzen Kabarettist. So versammeln sich in einem Kapitel sämtliche Nachbarn und somit Verdächtige mit den Ermittlern rund um den Grill. „Das ist eine schöne Parodie auf Miss Marple.“ In Buchform ist es übrigens erst der zweite Fall der drei ermittelnden Rentner.

Als Hörspiel ist „Die Ausrottung der Nachbarschaft“ bereits vor drei Jahren erschienen. Auch wenn man Friedrichsberg, Straaten und Dahl noch nicht kennt und sich die Figuren während des Falls weiterentwickeln, kann man ohne Probleme einsteigen. Für nächstes Jahr kündigt Kabarettist und Autor Sting übrigens einen Kurzgeschichten-Band mit den drei Ermittlern an. „Dann soll es auch wieder eine große Tour mit prominenten Gästen geben.“

Bis dahin müssen sich die Leser aber noch ein bisschen gedulden. 2017 soll es aber auch ein neues Kabarett-Programm von Kai Magnus Sting geben.

Wer Kai Magnus Sting live erleben möchte, hat am 22. September die Gelegenheit dazu. Dann liest der Autor aus „Die Ausrottung der Nachbarschaft“ in der „Mayerschen“ im Forum an der Königstraße.

Auch beim Krimi-Fest „Mord am Hellweg“ (28. September, Soest) ist Kai Magnus Sting zu Gast.