Duisburg. Drei Rumelner haben ihre eigene Modefirma “Stahlkind - steel fashion“ als Start-Up gegründet. Sie produzieren Shirts mit typischen Ruhrpott-Motiven.
Sie kennen sich schon seit der Schulzeit. Eigentlich beste Voraussetzungen, eine eigene Firma zu gründen. Die gebürtigen Rumelner Sven Reimann, Christian Bruckschen und Christian Dorscheid haben jetzt ihre eigene Modefirma „Stahlkind – steel fashion“ als Start-Up gegründet. Sie produzieren Sweat- und T-Shirts mit typischen Motiven aus dem Ruhrpott.
Das hat Gründe: „In unseren Familien war immer irgendwer, egal ob Opa, Onkel oder Vater bei einem Stahlunternehmen der Region beschäftigt“, erinnert sich der 34-jährige Sven Reimann. „Ich habe immer mitgekriegt, wenn mein Vater auf Schicht ging“, sagt er. Und das war meist die Frühschicht bei Thyssen. „Selbst mein Opa hatte da gearbeitet“, so Reimann. Bei seinen Kumpels war das nicht anders.
Ein Motiv ist die Brücke der Solidarität, ein anderes ein Konverter
„Wir haben beim Bier zusammen gesessen und überlegt, was denn das Ruhrgebiet so ausmacht“, sagt Sven Reimann, der auch im Orga-Team beim „Rage against Racism“-Festival engagiert ist. Und sie wollten die allgemeine Vorstellung, dass Ruhrpott automatisch nur „Kohle“ bedeutet, nicht gelten lassen. „Sicherlich war die Kohleförderung historisch wichtig für die Region, doch sollte man nicht vergessen, dass Duisburg heute immer noch einer der größten Stahlstandorte ist“, meint Sven Reimann, der den Rheinhauser Arbeitskampf als Kind miterlebte.
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Also überlegten sie Motive, die mit Stahl zu tun haben, für ihre Kollektion zu wählen. „Da können sich die Leute hier gut mit identifizieren“, so Reimann. Ein Motiv ist die Rheinhauser Brücke der Solidarität. Sie erscheint im Abendlicht, und das T-Shirt spiegelt eine Szene des Arbeitskampfes wider: Schatten von revoltierenden Arbeitern sind im Vordergrund zu sehen kurz vor der Sperrung. Auf einem anderen T-Shirt ist ein riesiger Konverter beim Stahlabguss zu sehen.
Designer seien bei der Herstellung der Druckvorlagen am Werk gewesen. „Mit richtig Liebe zum Detail, wir selbst sind nicht so kreativ“, gesteht Reimann. Qualitativ seien die T-Shirts hochwertig: „Mit eigenem Loop-Label sogar.“ 120 T-Shirts seien von der „Brücke der Solidarität“ in verschiedenen Größen, auch für Girls, produziert worden. „Wir wollen erst einmal schauen, wie die Nachfrage so läuft“, sagt Sven Reimann. Dann darf man gespannt sein, welche neuen Motive die drei „Stahlkinder“ sich einfallen lassen werden...