Duisburg. Defekte Aufzüge und Rolltreppen sorgen bei Duisburger Fahrgästen und der DVG für Ärger. Vor allem, wenn die Reparaturen Monate dauern.

Geradeaus, auf Schienen, hat die DVG bekanntlich Probleme – viele Straßenbahnen sind marode und in der Werkstatt. Doch auch wenn es rauf oder runter geht, hakt es oft: Aufzüge und Rolltreppen stehen still. Oft Wochen und Monate. Was Kunden mindestens ebenso ärgert wie verspätete Busse und Bahnen. „Natürlich ist es unglücklich, wenn eine Fahrtreppe mehrere Wochen außer Betrieb ist“, räumt Udo Liers, Sachgebietsleiter für die Gebäudeausrüstung bei der DVG, ein. „Das ärgert uns genauso wie die Fahrgäste, lässt sich aber leider nicht immer vermeiden.“

Feuerwehr musste Insassen aus U-Bahn-Aufzug retten

Am vergangenen Freitag war’s vor allem für die Betroffenen dramatisch: Der U-Bahn-Aufzug am König-Heinrich-Platz blieb stecken. Die Feuerwehr musste wie berichtet fünf Menschen, darunter zwei Kinder, aus dem gläsernen Gefängnis befreien. Über Leitern mussten sie nach dem Öffnen der Türen ins Freie klettern. Ein paar Mal im Jahr kommt es vor, dass Fahrgäste in den Aufzügen festsitzen. Immerhin, am Freitag war der Lift laut DVG-Sprecherin Kathrin Naß nach zwei Stunden wieder in Betrieb. Das war mal anders: Über viele Monate war der schicke Glas-Lift in der Innenstadt im vergangenen Jahr außer Betrieb. Wie die Rolltreppe am Sittardsberg in Buchholz, die jetzt aber wieder ihre Runden dreht.

Stillstand herrscht derzeit ausgerechnet an den beiden langen Rolltreppen, die in die Tiefe zur Verknüpfungsebene am Hauptbahnhof führen. Noch für Wochen müssen DVG-Fahrgäste die Treppe nehmen oder auf den Aufzug ausweichen. Grund ist ein Wellenbruch an den Rolltreppen. Sie müssen jetzt ausgebaut und im Werk repariert werden.

„In den häufigsten Fällen liegt die lange Bearbeitungsdauer an fehlenden Ersatzteilen, die bei den Herstellerfirmen nicht auf Lager sind“, erklärt Liers. Die Fahrtreppen für die DVG sind angepasste „Sondermodelle“, so dass Ersatzteile speziell für eine Fahrtreppe extra angefertigt werden müssen. Liers: „Höhen und Neigungswinkel der Treppen sind so unterschiedlich, dass keine Massenfertigung möglich ist.“

DVG-Notdienst hat es täglich mit 15 Fahrtreppen-Störungen zu tun

Neben solchen langwierigen Schäden hat es der DVG-Notdienst tagtäglich mit rund 15 weiteren Fahrtreppen-Störungen zu tun. Häufig seien es dann Fahrgäste – meist junge, die sich „beispielsweise einen Spaß daraus machen, den Not-Schalter zu drücken“, so Liers. „Auch Vandalismus ist ein großes Thema, das uns immer wieder einholt“, ergänzt er. Zu „98,5 Prozent“ rechnet Liers vor, seien Störungen schnell beseitigt – die restlichen 1,5 Prozent dauern länger und sorgen für den Kundenärger.

Die ganze Wahrheit ist natürlich: Die Rolltreppen und Aufzüge ­haben mit Bau der U-Bahn und der Hochstrecken im Stadtsüden teils bis zu 40 Jahre auf dem Buckel und sind damit störungsanfällig. Wie die Straßenbahnen, deren Fuhrpark die DVG auf absehbare Zeit für weit über 120 Millionen Euro austauschen muss.

Die DVG betreibt insgesamt 76 Fahrtreppen und 19 Aufzüge. Dafür werden jährlich etwa 650.000 Euro für die Instandhaltung der Fahrtreppen und ca. 200.000 Euro für die Aufzüge aufgewendet. Aktuell repariert werden die Aufzüge an der Haltestelle „Auf dem Damm“ in Meiderich.