Duisburg. Die türkische Gruppe im Duisburger Integrationsrat verteidigt ihre Resolution gegen den Armenien-Beschluss. OB Link hofft aber auf ein Einlenken.
Der Eklat um die Resolution einer türkisch-stämmigen Mehrheit im Duisburger Integrationsrat gegen den Armenien-Beschluss des Bundestages, scheint nicht beigelegt. Vertreter zweier türkischer Gruppierungen lehnten es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Rathaus ab, die Resolution zurückzunehmen. Dies hatte OB Sören Link gefordert und für Montag eine Sondersitzung des Integrationsrates einberufen. Link hatte die Resolution wie berichtet als rechtswidrig beanstandet und die formulierten Bedrohungen gegen Bundestagsabgeordnete heftig kritisiert.
„Wir wollen das durchziehen“, erklärte Erdal Ozsoy von der Muslimischen Türkenunion. „Ich lebe seit 43 Jahren in Deutschland. Aber wir fühlen uns durch den Armenien-Beschluss angegriffen“, erklärte Erdogan Aydin. Es wäre aber besser gewesen, die namentlichen Angriffe aus der Resolution zu nehmen. Zugleich stellten die Vertreter aber klar: Für sie ist der Völkermord-Vorwurf „Verleumdung“.
Brutale Wortwahl
„Was mir aus der Pressekonferenz berichtet wurde, lässt mich stark daran zweifeln, dass einzelne Akteure in den letzten Tagen viel dazu gelernt haben“, erklärte Oberbürgermeister Link. Vor allem die brutale Wortwahl der Resolution reiße Gräben auf - das sei kontraproduktiv und stehe der Integration im Wege. Link: „Ich jedenfalls stehe zu meiner Position und zu der Beanstandung des Beschlusses.“.
Zugleich deutet sich aber an, dass es im Integrationsrat am Montag ein Einlenken gibt. Das hofft auch Link: „Warten wir ab, wie sich der Integrationsrat am Montag verhält. Ich hoffe immer noch, dass sich dort eine Mehrheit findet, die einsieht, dass diese Resolution aus vielerlei Gründen so nicht hätte beschlossen werden dürfen.“
„Mein Eindruck ist, dass viele die Resolution wie sie im Wortlaut beschlossen wurde, so nicht wollten“, so der Integrationsratsvorsitzende Erkan Üstünay. Er erklärt dies mit eine besonderen Gefühlslage. Man dürfe jetzt nicht die gute Arbeit des Integrationsrates in Zweifel ziehen..