Duisburg. . „Mit großer Bestürzung und Unverständnis“ haben die Mitglieder den umstrittenen Beschluss des Integrationsrates zu Kenntnis genommen.
„Mit großer Bestürzung und völligem Unverständnis“ haben die Mitglieder der Synode des evangelischen Kirchenkreises auf den umstrittenen Beschluss des Integrationsrates reagiert, der am 7. Juni zu der vom Bundestag verabschiedeten Armenien-Resolution gefasst wurde. Die Beschimpfung von demokratisch gewählten Mandatsträgern sei nicht nur inakzeptabel, sondern zeuge „auch von einer menschenverachtenden Grundhaltung, mit der wir als Christen ebenso wie als Bürger der Stadt nichts gemein haben wollen.“ Die Synode ist das „Kirchenparlament“ und kam nun zu einer Sitzung in Meiderich zusammen.
In der Erklärung heißt es weiter: „Die Evangelische Kirche in Duisburg und viele ihrer Mitglieder setzen sich gemeinsam mit türkischstämmigen Migrantenselbstorganisationen und mit Moscheevereinen seit Jahrzehnten vertrauensvoll für die gleichberechtigte Teilhabe aller Bürger an der Stadtgesellschaft ein.“ Jörg Hoffmann, Presbyter der Gemeinde Alt-Duisburg und Mitglied der Synode, erklärt: „Es wurde über die eine oder andere Formulierung diskutiert, aber die Zielrichtung der Resolution wurde von allen mitgetragen.“ Ausdrücklich wird den Ratsvertretern gedankt, die an der Abstimmung des Integrationsrates nicht teilgenommen haben.
Kirche reduziert Pfarrstellen
Aber auch mit der eigenen Zukunft haben sich die aktiven Kirchenleute beschäftigt. Wegen sinkender Mitgliederzahlen und Kirchensteuer-Einnahmen wird sich die Kirche in den nächsten Jahren von Gebäuden trennen und auch mit weniger Pfarrstellen auskommen müssen. Dazu wurden die Gemeinden bereits in drei Regionen – Nord, Mitte, Süd – eingeteilt. Außerdem hat die Synode nun schriftlich beschlossen, dass alle Gemeinde sich an den Baugeld-Rücklagen für die Salvatorkirche beteiligen. „Alleine könnten wir die 115 000 Euro nicht stemmen.“ Die Kirche feiert derzeit ihr 700. Bestehen.