Duisburg. . Das wird mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. Kleine und große Besucher können auf der Hauptwache in Duissern selbst Feuerwehrmann spielen.

Hinter dem Lenkrad des rotweißen Feuerwehrwagens „Wasserrettung“ sitzt Nils Trampp: „Tatüü-Tataa, wir müssen schnell zum See!“, fordert der Siebenjährige seinen Sitznachbarn auf. Im Schlepptau ein Motorboot, das ebenfalls von Kindern beschlagnahmt worden ist. Am Samstag öffnete die Berufsfeuerwehr wieder die Pforten an der Hauptfeuerwache in Duissern – 112 Jahre gibt’s die Löschzüge schon in Duisburg, das ist bekanntlich auch der Notruf, unter dem die Retter rund um die Uhr parat stehen. Zum Tag der offenen Tür kommen hunderte begeisterte Besucher bei hochsommerlichen Temperaturen, um die neuesten Fahr- und Werkzeuge zu inspizieren, inszenierte Rettungsaktionen hautnah mitzuerleben – und um selbst mal ein Feuer zu löschen.

Das Einsatzgebiet der Wasserrettung sind die vielen Gewässer der Stadt: „Das Boot benötigt die Feuerwehr auf dem Rhein, der Ruhr oder verschiedenen Seen. Bei Rettungsaktionen, wenn Öl ausläuft oder auch wenn ein Schwan festfriert, werden wir gerufen“, erklärt Feuerwehrmann und Taucher Björn Kwasigroch. Er steht, wie alle seiner Kollegen, für Fragen zur Verfügung. Und davon gibt’s reichlich an diesem Tag. Noch öfter hören die Einsatzkräfte aber: „Ich möchte Feuerwehrmann werden!“

Feuerwehrchef hofft auf Nachwuchstalente bei den begeisterten Kindern

„Die Kinder kriegen hier immer ganz große Augen bei den Fahrzeugen, den Uniformen oder dem Feuer. Es ist schön zu sehen, wie begeistert sie sind, und vielleicht wird aus dem ein oder anderen Nachwuchstalent wirklich einmal ein Feuerwehrmann“, sagt Feuerwehrchef Oliver Tittmann.

Für den Notfall üben können die Kleinen, aber auch die Großen. Die Schlange vor dem Parcours-Start nimmt kein Ende. Zuerst bekommen die Hobby-Retter die richtige Kluft. Eine dunkelblaue Feuerwehrjacke mit gelben Protektoren und einen Helm. Dann geht’s zur ersten Station, dem Feuerlöschen. Aus zwei Brandherden schießen Flammen-Fontänen, die es mit dem Wasserschlauch zu löschen gilt. Die echten Einsatzkräfte greifen den Laien unter die Arme und achten auf die Sicherheit.

Weiter geht’s durch einen zehn Meter langen, dunklen Tunnel, anschließend in das Rauchhaus. Ein Zelt, das voller Qualm ist und man die Hände vor Augen nicht sieht. „Wir wollen es so realistisch wie möglich halten. Im Dunst und Qualm sieht man im Ernstfall auch wenig bis nichts“, so Tittmann.

Alte Modelle zu bestaunen

Etliche Fahrzeuge aus dem Fuhrpark können erforscht werden, darunter ein kompletter Löschzug. „Ein Löschzug besteht immer mindestens aus vier Fahrzeugen. Einen Einsatzleitwagen, zwei Löschfahrzeugen und einer Drehleiter“, so Feuerwehrmann Marcel Schmidt.

Besonders attraktiv sind die alten Modelle wie die 1902 erbaute Dampfspritze, die von Pferden gezogen wurde. Nur diese und zwei weitere Dampfspritzen mit TÜV-Siegel gibt’s überhaupt noch in Deutschland. „Damit war’s nicht möglich ein Haus zu löschen. Das Ziel lautete immer, die Nachbarhäuser zu schützen“, sagt Wilhelm Breide von der Wache Homberg.