Am Montag fiel der Startschuss für das Projekt „Brückenschlag”, mit dem sich das Unternehmen Haniel an der Kulturhauptstadt beteiligt und Ruhrort zu einer neuen Grünfläche verhilft. Im April soll die 32 Meter hohe Anlage fertig sein, über die Fußgänger von der Brücke auf die Insel gelangen.

Eine Grundsteinlegung zwischen Himmel und Wasser: Ungewöhnlich groß und schwer war die Kartusche aus Kupfer, weil sie auch das 220-seitige Buch „Ruhr 2010” mit dem kompletten Kulturhauptstadt-Programm aufnehmen musste. Ungewöhnlich war der Weg, den sie nahm: Als Mitglied des Alpenvereins Duisburg seilte sich Haniel-Pressesprecher Dietmar Bochert mit der Kartusche im Rucksack von der Friedrich-Ebert-Brücke auf die Mercatorinsel ab. Dort wurde sie im Empfang genommen von Ruhr-2010-Geschäftsführer Fritz Pleitgen, Oberbürgermeister Adolf Sauerland und Haniel-Geschäftsführer Udo Hemker, die mit der Franz Haniel XIV übergesetzt waren. Die drei nahmen schließlich Kelle und Hammer zur Hand, um symbolisch den Grundstein zu legen: für eine Treppenanlage mit Aussichtsplattform.

Am Montag fiel der offizielle Startschuss für das Projekt „Brückenschlag”, mit dem sich das Unternehmen Haniel an der Kulturhauptstadt beteiligt und Ruhrort zu einer neuen Grünfläche verhilft. Im April soll die 32 Meter hohe Anlage fertig sein, über die Fußgänger von der Brücke auf die Insel gelangen, von der künftig sechs Hektar Kultur und Erholung dienen sollen. Eigentlich sollte gestern schon etwas zu sehen sein, doch der Bau sei wegen des „genehmigungsrechtlich komplizierten” Verfahrens, an dem die Untere Wasserbehörde und das Schifffahrtsamt beteiligt sind, etwas hinter der Zeit, so Hemker. So blieb nur, sich mit Hilfe einer Zeichnung ein Bild des roten Bauwerks aus Stahl zu machen, das vom Architekturbüro Fritz-Dieter Tollé entworfen worden ist. Ein Teil der Kosten von insgesamt 500 000 Euro wurde bereits unsichtbar verbaut: In 14 Betonpfählen, die 14 bis 15 Meter in die Erde ragen. Jetzt, in der Hochwasserzeit, geben die Pegelstände den Bauablauf vor, so Anton Jordanland vom Büro Tollé.

„Ich bin ein Duisburger Junge, und Duisburger dürfen Träume haben”, sagte Fritz Pleitgen. „Mein Traum war, den Rhein zu nutzen. Hier sollte man ein Bregenz am Rhein machen”, schilderte der Ruhr-2010-Geschäftsführer seine Idee, die Duisburg mit den Festspielen in der Bodensee-Stadt verbindet. Er wünscht sich, „dass viele Menschen die Treppe benutzen”: Um Kulturereignisse auf der Bühne zu erleben, die im Zuge der Inselgestaltung entstehen soll, aber auch, um ihre Freizeit zu genießen. „Sie werden ein riesiges Publikum haben”, prophezeite Pleitgen.

Die Firma Haniel lege Wert darauf, nicht nur eine Eventwoche mit großem Knall zu finanzieren, sondern setze auf Nachhaltigkeit, so Hemker. Das geschehe mit der Treppe, die die Fläche dauerhaft zugänglich mache. Klappt die Finanzierung, könne die Inselgestaltung „im Mercatorjahr” 2012 fertig sein, so Stadtdirektor Dr. Peter Greulich.