Duisburg. . Landschaftspark verwandelt sich bei der zweiten Auflage des Streetfood-Marktes in ein riesiges Freiluft-Restaurant. Burger und Veganes sind Trends.

„Tach Duisburg, schön wieder hier zu sein“, grüßt das Team von „Holy Crêpe“ auf der Angebotstafel – und offeriert Erdbeeren, ummantelt von hauchdünnem Teig und garniert mit allerlei Saucen. „Ach, das nehmen wir zum Nachtisch“, sagt eine junge Frau und schlendert im Landschaftspark vorbei an dutzenden Food-Trucks und Imbiss-Ständen. Es duftet nach geschmorten Zwiebeln, gesmoktem Fleisch, frittierten Empanadas oder frischgebrühtem Kaffee. Am Wochenende verwandelte sich der Landschaftspark wieder in ein riesiges Freiluftrestaurant. Tausende Besucher schlemmten sich einmal um die Welt.

Street Food Festival in Duisburg

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    „Die Location ist außergewöhnlich, vielleicht eine der Schönsten“, erklärt Organisator Vincent Schmidt – und zeigt sich mit der Resonanz zufrieden. Urteilt man nach den Kennzeichen, die auf dem Parkplatz parken, gibt es in den anderen Städten offenbar nichts zu Essen, oder zumindest nicht so viel Abwechslung wie in Duisburg.

    Tacos mit scharfer Soße à la „Aztektischer Gott“ und "Meximacho"

    „Tacos, nur echt serviert von freilaufenden Mexikanern“, preist Chio Lopéz das typische mexikanische Straßengericht an. Man nehme einen Fladen, streue Fleisch drauf – geht aber auch ohne – dazu Salat, „echt mexikanisch wäre ohne“, dazu Zwiebeln, Ananas, Limettensaft und frischer Koriander. Soßen nimmt sich jeder selbst. Es gibt die Schärfegrade „Aztektischer Gott“ für sehr scharf, „Meximacho“ mit ein bisschen weniger Jalapeño und hinter „Ponyhof“ steckt eine würzige Salsa Verde. „Die meisten probieren schon die Schärfste“, weiß Andrés Kohlert, der in Mexiko-Stadt geboren wurde und mittlerweile in Köln lebt. Gemeinsam mit seinem Bruder gründete er „Los Carnales“ und tourt nun über Festivals. Mittlerweile haben sie sich schon eine Fan-Gemeinde und Stammkundschaft erbrutzelt.

     Agnes Kocis, Ines Kocis, Peter Csatari servieren glutenfreie gefüllte Brote.
    Agnes Kocis, Ines Kocis, Peter Csatari servieren glutenfreie gefüllte Brote. © Funke Foto Services

    Für den süßen Hunger danach ist „Miss Marshmallow“ alias Daniela Quaedvlieg zuständig. Das kleine Zuckerzeug stellt sie selbst her, ebenso wie den besonders sahnigen Käsekuchen mit Beeren. „Irgendwann saß ich im Büro und habe mich gefragt, was ich da eigentlich mache. Dann habe ich gekündigt“, erzählt sie. Freunde rieten ihr, das zu machen, was ihr am meisten Spaß bereitet. Die Wahl fiel aufs Backen. „Wir kommen viel rum, der Markt in Duisburg ist sehr schön und der Park hat eine besondere Atmosphäre“, gerät sie ins Schwärmen. Beim Anblick der Kühltheke bekommt eine Kundin plötzlich Panik: „Ist das das letzte Stück Cheesecake?“ Daniela Quaedvlieg kann sie beruhigen, Nachschub ist noch genügend vorhanden. Beruhigt macht sich die Besucherin erst einmal auf die Suche nach einer Hauptspeise.

    Weitere Neuauflage des Streetfood-Marktes im Herbst möglich

    Sebastian Dahl vom Stand „Bacon Bomb Burger“ bereitet das Fleisch vor.
    Sebastian Dahl vom Stand „Bacon Bomb Burger“ bereitet das Fleisch vor. © Funke Foto Services

    Helena Dreyer kaut gerade an einer Empanada. „Superlecker“ lautet ihr Urteil. Yvonne van Aarle kann indes die Speisen von „Las Vegans“ empfehlen. „Gut, dass es hier auch eine Auswahl für Veganer gibt“, findet sie. Die Essensstände bedienen tatsächlich sämtliche Geschmäcker: Vorneweg Burger, es gibt Snacks für alle, die auf Gluten oder Fleisch verzichten, selbst die Limo kommt von angesagten deutschen Anbietern und nicht vom amerikanischen Brausehersteller. „Dass wir zum zweiten Mal hier sind, zeigt ja, dass es uns gefällt. Und vielleicht kommen wir im Herbst noch einmal wieder“, schaut Vincent Schmidt voraus. Er hat im Laufe seines Veranstalter-Lebens übrigens sämtliche Spezialitäten schon einmal probiert, „aber mittlerweile muss ich auf meine Linie achten.“