Duisburg. . In Duisburg wurde der neue Grüngürtel gegenüber dem Stahlwerk von Thyssen-Krupp eröffnet. Der Park in Bruckhausen kostete über 70 Millionen Euro.
Über das Gras toben Kinder und rennen Hunde. Die Blätter der Bäume rauschen im Wind. Sie ist endlich fertig, die grüne Lunge Bruckhausens. Mitten auf der Wiese steht eine große Bühne, Hip-Hop-Rhythmen schallen aus den Boxen, Kopfnicken und Klatschen vor der Bühne. Nach achtjähriger Zeit der Planung, des hitzigen Wettstreites um Ankauf, Abriss, Rückbau und Neubau ist der Grüngürtel endlich fertiggestellt. Die Bruckhausener feiern das mit einem großen Fest und buntem Programm. Auch Ortsfremde sind vorbei gekommen, um den 8,3 Hektar großen Park gegenüber von Thyssen-Krupp zu sehen.
Er steht oft in der Kritik, der Stadtteil Bruckhausen. Und ja, er habe, so wie auch ganz Duisburg und so wie jede Großstadt, auch einige Probleme, beteuert Oberbürgermeister Sören Link. „Aber wir müssen auch unsere Stärken herausstellen. Und der Grüngürtel ist eine davon“, ruft er den Zuhörern vor der Bühne zu. Applaus und Jubel. Zumindest vor der Bühne sind sich alle einig: Dieses Projekt ist ein Erfolg. Und bei noch etwas herrscht Optimismus: Bruckhausen hat mehr zu bieten, als Negativschlagzeilen: „Man kann hier gut leben. Klar hat sich vieles verändert, aber es ist nicht so schrecklich wie immer alle behaupten“, sagt ein Besucher.
Liebenswerter Stadtteil
Bunt und abwechslungsreich sei Bruckhausen, sagen andere. Ein liebenswerter Stadtteil, der sich gerade durch seine Multikultur auszeichne. Viele der Migranten sind allerdings an dem Tag des Fests nicht anzutreffen. Wer sich vor der Bühne umschaut, blickt in hauptsächlich urdeutsche Gesichter. Darunter zahlreiche aus der Politik.
Inge Kallwer ist mit ihrem Mann Udo aus Röttgersbach gekommen, um der feierlichen Eröffnung am Sanstag beizuwohnen. Bruckhausen kennen sie nicht besonders gut. „Ich habe die vielen Berichte über das Projekt verfolgt“, sagt sie. „Eine Zeit lang konnte ich den Unmut der Gegner verstehen, sie wollten nicht, dass die Häuser abgerissen werden. Doch ich muss sagen: Der Park ist schön geworden. Ich denke, es hat sich gelohnt.“ Ihr Mann stimmt zu: „Die Lebensqualität hat sich hier doch eindeutig verbessert. Grün ist immer gut, gerade in der Nähe von Industrie“, sagt er und zeigt auf die Schlote, die hinter der Grenzmauer des Grüngürtels in den Himmel ragen.
Gerade diese Verbindung von Industrie- und Parkfläche, sie beeindruckt auch NRW-Staatssekretär Michael von der Mühlen vom Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung: „Was hier geschaffen wurde, ist großartig. Ein sehr gelungenes Projekt“, lobt er. Auch Thomas Schlenz, Arbeitsdirektor von Thyssen-Krupp, hat den Park schon in sein Herz geschlossen und berichtet, dass viele seiner Mitarbeiter den Park nutzen: „Viele entspannen hier bei einem Spaziergang in der Pause“, sagt er. Industrie und grüne Idylle – in Bruckhausen scheint sich das eben nicht mehr auszuschließen.
Bruckhausen: Vom Arbeiterviertel zum Grüngürtel am Stahlwerk
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.