Duisburg. Ein 35-Jähriger hatte mit einer Gaspistole gedroht und 235 Euro erbeutet. Gericht ordnete Unterbringung zur Therapie in einer Entziehungsanstalt an.

Für die Angestellte einer Spielhalle an der Ruhrorter Straße in Kaßlerfeld begann ihre Schicht am Morgen des 13. September 2014 mit einem gehörigen Schrecken. Plötzlich stand ein Mann vor ihr, drohte mit einer silbernen Pistole und forderte Geld. Die Frau händigte alles, was zu dieser frühen Stunde in der Kasse war, aus: 235 Euro. Dafür muss der Räuber nun längere Zeit hinter Gitter. Das Landgericht verurteilte ihn gestern wegen schweren Raubes zu dreieinhalb Jahren Haft.

Vor der Strafkammer legte der Angeklagte ein rückhaltloses Geständnis ab. Er habe sich spontan zu der Tat entschlossen, nachdem er zuvor erhebliche Mengen Rauschgift konsumiert habe. „Ich kann mir gut vorstellen, wie erschreckend der Überfall für die Angestellte gewesen sein muss“, so der 35-Jährige. „Leider habe ich darüber vorher nicht nachgedacht.“

Waffe war womöglich nicht geladen

Kurze Zeit vor der Tat war der gebürtige Duisburger nach Berlin übersiedelt, um ein neues Leben zu beginnen. „Dort wollte ich eigentlich die Finger von den Drogen lassen.“ Die Waffe, eine Gaspistole, sei zum Zeitpunkt der Tat nicht geladen gewesen, beteuerte der Angeklagte. Das Gegenteil war ihm jedenfalls nicht zu beweisen.

Dieser Umstand und das Geständnis sorgten dafür, dass die Strafe gegen den 35-Jährigen, in die zwei kleinere bereits bestehende Verurteilungen einbezogen wurden, nur knapp über der Mindeststrafe von drei Jahren lag. Den größten Teil davon wird der Räuber in einer Entziehungsanstalt verbringen dürfen. Mit dem Urteil ordnete das Gericht seine Unterbringung an. Nach der Therapie, in etwa zwei Jahren, könnte er dann wieder auf freien Fuß kommen.