Duisburg. . Unterschiedliche Künstler trugen zur Brunnenmeile auf der Duisburger Königstraße bei: von der „Waschmaschine“ bis zur beiseite gestellten Mercatorkugel.

An Tagen wie diesen hat die Brunnenmeile auf der Königstraße einen klaren Favoriten: „Düsenfeld“ heißt die Kombination von 116 Edelstahl-Düsen, die das ganz junge Duisburg bei entsprechenden Temperaturen magnetisch anzieht und Abkühlung garantiert. Wasserspiele auf einen Kilometer Länge bilden die „Brunnenmeile“ in der Innenstadt, die Duisburgs Haupteinkaufsstraße auch zu einer Kunstmeile macht.

Der Volksmund ließ den Brunnen nicht ohne Titel und machte die „Waschmaschine“ draus.
Der Volksmund ließ den Brunnen nicht ohne Titel und machte die „Waschmaschine“ draus. © FUNKE Foto Services

Möglich machte es der Bau der U-Bahn, der es den Planern erlaubte, nicht nur die Straßenbahnen, sondern auch die rollenden und parkenden Autos von der Königstraße zu verbannen. Wie man den gewonnenen urbanen Raum nutzen könnte, sollte ein bundesweiter Wettbewerb klären, bei dem sich die Idee des Braunschweiger Architekten Hartmut Rüdiger durchsetzte: Brunnen an allen Einmündungen von Querstraße in die „Kö“. „Künstlerische Prägnanz“ solle dadurch der „architektonischen Anonymität“ gegenübergestellt werden, rühmt das Lehmbruck das Konzept des abwechslungsreichen Brunnenreigens.

„Ohne Titel“ hatte ziemlich schnell einen - die Waschmaschine

André Voltens Brunnen „Ohne Titel“ hatte ziemlich schnell einen: „Waschmaschine“ taufte der Volksmund die übereinander versetzten Stahlzylinder, über die das Wasser plätschert. Im Zusammenspiel erinnert Material und Nass an die Säulen der Duisburger Wirtschaft, Hafen und Stahlindustrie.

1986 folgte ein Stück weiter westlich die „Wassermühle“ von Otmar Alt mit ihren an Ungeheuer erinnernden Wasserspeiern und bronzenen Fantasiewesen, die im geschäftigen Innenstadttreiben zum Selber-Fantasieren einzuladen scheinen.

Der „Düsenfeld“-Brunnen ist 2008 eingeweiht worden und damit jüngster Teil der Brunnenmeile, aber absoluter Liebling der Kinder, die sich zwischen den wechseln hohen Wassersäulen tummeln. Bei Nacht plätschert’s mit Beleuchtung.

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1993 vollendet wurde der Brunnen „Stadtbild“ von Ulf Hegewald, wo das Wasser über rotbraune Keramik rinnt, deren Gestaltung das Ruhrtal und den Hafen sowie auch den Corputius-Plan verarbeitet. Ein bisschen guter Wille hilft beim Zuordnen außerordentlich.

Dem bunten Vogel von Niki de Saint Phalle war schon eine eigenen Serienfolge gewidmet, daher überspringen wir ihn hier und fahren fort mit dem „Schiffsmasken“-Brunnen von Thomas Virnich. Klare Sache: Der Hafen hat den Künstler inspiriert zu den drei mehr bis weniger aufragenden Stahlformen im backstein-geränderten Wasserbecken.

Womit noch ein Brunnen fehlt an der Vollständigkeit der Meile – und zwar weil er inzwischen eine neue Heimat gefunden hat. Es handelt sich dabei um die „Mercatorkugel“, die früher vorm Karstadt-Kaufhaus in einem Wasserbecken stand, aber dem Bau des Einkaufszentrums „Forum“ und der Neugestaltung von Königstraße und König-Heinrich-Platz in diesem Bereich weichen musste. Die Kugel aus Stahl und mit einem Durchmesser von vier Metern wurde mehrere Jahre auf dem Betriebshof in Kaßlerfeld zwischengelagert und steht jetzt am Kuhlenwall – und auf dem Trockenen.