Diese kleinen Kunstwerke sind vergänglich, aber doch nachhaltig: Seit dem 14. Dezember letzten Jahres wird in der Cubus-Kunsthalle und dem Café Dobbelstein die dort hergestellte Mercatorkugel verkauft – was dem Salzburger die Mozartkugel ist, soll sie dem Duisburger sein. Der Verzehr des ordentlich mächtigen Pralinenbrockens schlägt sich nicht nur auf der Waage nieder, sondern auch im Etat des Kulturbeirats: 30 Prozent des Verkaufserlöses sollen für die Förderung von Projekten Duisburger Kulturschaffender verwendet werden. Nach knapp zwei Monaten brachte die Praline bereits 1071 Euro ein.
„Wir haben die Aktion in einer Zeit begonnen, in der viele Süßigkeiten verkauft werden“, erklärt Claudia Schaefer von der Cubus-Kunsthalle den Erfolg der Kugel. Mehr als 700 Pralinen wurden rund um die Weihnachtsfeiertage und im Januar verkauft. Doch die Süßigkeit wird auch weiterhin produziert und angeboten, denn „einmalige Aktionen sind nie ganz so toll“, formuliert Kulturdezernent Thomas Krützberg vorsichtig. „Nachhaltigkeit tut der Kunstszene in Duisburg gut.“ Mit den zusätzlichen Mitteln kann der Kulturbeirat gezielt Projekte fördern, die Hunderte bis wenige Tausend Euro kosten und ohne die Unterstützung vielleicht nicht realisiert worden wären. Bald soll es sogar noch mehr Verkaufsstellen für die Süßigkeit mit Spendenfunktion geben. Laut Krützberg würde sich beispielsweise das Kultur- und Stadthistorische Museum mit seiner Mercator-Sammlung anbieten, um einen kontinuierlichen Absatz auch für den Rest des Jahres zu sichern.
Claudia Schaefer wünscht sich, bis zum nächsten Weihnachtsgeschäft die Künstler, die vom Verkauf profitieren, in die Arbeit rund um die Kugel einzubinden. Sie könnten verschiedene Editionen gestalten und so die Verpackungen zu Sammlerobjekten machen. Luft nach oben ist übrigens noch genug: Allein der Mozartkugel-Marktführer in Deutschland produziert 500 000 Kugeln – täglich.