Vermisster Werftarbeiter nach Schiffsexplosion gefunden
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Duisburg. Bei Bergungsarbeiten auf der explodierten “Julius Rütgers“ wurde am Donnerstag die Leiche des vermissten Werftarbeiters gefunden.
Genau drei Wochen nach der verhängnisvollen Explosion auf der "Julius Rütgers" haben Mitarbeiter einer niederländischen Bergungsfirma an Bord des Tankschiffes eine Leiche entdeckt. Zwar muss noch bei einer Obduktion die Identität des Toten geklärt, aber es ist davon auszugehen, dass es sich um die Leiche des noch vermissten dritten Werftarbeiters handelt.
Von Explosion zerstörte Tankräume durften noch nicht betreten werden
Die Duisburger Feuerwehr war mit 20 Kräften im Einsatz, um die sterblichen Überreste die im Einstiegsbereich zum Deck 2 des Tankschiffes gefunden wurden, zu bergen. Laut Feuerwehreinsatzleiter Thorsten Stolz sei der Tote unter einer Stahlleiter eingeklemmt worden, die wohl durch die Explosion abgeknickt worden war. Der Fundort lag, so Stolz weiter, unter Wasser. Gegen 13 Uhr hatte die Feuerwehr die Bergung abgeschlossen. Die Obduktion soll am Freitag durchgeführt werden, dann wird auch die Identität des Opfers endgültig geklärt sein
Weshalb der Tote erst jetzt gefunden wurde, erklären sich Feuerwehr und Polizei folgendermaßen: In dem Tankraum hatten sich am Unglückstag Löschwasser und das von den Brandbekämpfern benutzte Schaummittel gesammelt, so dass der Leichnam nicht zu sehen war. Die Ermittler durften die zwei betroffenen Tankräume des Schiffes bislang noch nicht durchsuchen, weil nach der Explosion an Bord Sicherheitsrisiken herrschten und das Amt für Arbeitsschutz ein Betretungsverbot ausgesprochen hatte.
Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Tötung
Nach dem Unglück, das sich auf den Tag genau drei Wochen vor drei Wochen ereignet hatte, hatten Polizeitaucher bei mehreren Einsätzen nach dem dritten Arbeiter gesucht, der sich zum Zeitpunkt der Explosion an Bord des Schiffes aufgehalten haben soll. Bei dem Unfall auf dem in der Werft liegenden Schiff waren ein 44 und ein 46 Jahre alter Mann ums Leben gekommen. Von ihrem 58-jährigen Kollegen fehlte seit dem Unglück jede Spur. Die drei Männer aus Polen waren als Subunternehmer auf der Gelände der Neuen Ruhrorter Werft tätig.
Wie es an jenem Tag zu der Explosion auf der Julius Rütgers kam, wird weiterhin von der Polizei untersucht. An Bord hatten die Ermittler seinerzeit ein Schweißgerät sichergestellt, obwohl laut eines Sachverständigen im Bereich der Ladung Arbeiten, die Funken oder Flammen erzeugen können, verboten waren. Ob das Schweißgerät auch eingesetzt worden ist, wird nun ermittelt. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen des Verdachts fahrlässiger Tötung gegen einen Verantwortlichen der Werft und einen Mitarbeiter der Reederei. (mawo)
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