Duisburg. . Rund 100 spanische Kollegen, die vor zwei Jahren nach der Schließung des Werkes bei Valencia nach Duisburg kamen, könnten bald zurückkehren.
Für rund 100 spanische Mitarbeiter von Thyssen-Krupp Steel (TKS), die nach der Schließung des Werkes in Sagunto bei Valencia vor zwei Jahren auf Arbeitsplätze in Duisburg und an anderen TKS-Standorten in NRW wechselten, könnte es schon bald eine Rückkehr an ihre alten Arbeitsplätze geben.
Auf WAZ-Anfrage bestätigte TKS am Montag die Meldung der spanischen Wirtschaftszeitung „Levante“ über Pläne zur erneuten Inbetriebnahme des Werkes in Sagunto. Dort hatte Thyssen-Krupp bis zur Schließung Ende 2013 verzinkte Bleche für die Autoindustrie produziert. Begründet wurde die Schließung seinerzeit mit der stark gesunkenen Nachfrage infolge der Wirtschaftskrise in Spanien.
Positive Entwicklung der Automobil-Industrie
„In jüngster Zeit werden feuerverzinkte Stahlbleche von Kunden aus verschiedenen Branchen stärker nachgefragt“, teilte Thyssen-Krupp Steel am Montag mit. Vor allem die Automobil-Industrie habe sich zuletzt sehr positiv entwickelt. „Vor dem Hintergrund dieser deutlich verbesserten Gesamtsituation prüfen wir derzeit eine mögliche Wiederinbetriebnahme der Feuerverzinkungsanlage in Sagunto.“ Eine Rolle für den Zeitpunkt der Entscheidung könnte spanischen Medienberichten zufolge auch eine unmittelbar bevorstehende Entscheidung der Justiz über den Verkauf der Anlagen an einen von sechs Bietern im Konkursverfahren des Werkes, das seit Mitte 2014 läuft.
Die Entscheidung von TKS sei ihm am vergangenen Mittwoch von Arbeitsdirektor Thomas Schlenz mitgeteilt worden, ließ der Ministerpräsident der Region Valencia, Ximo Puig mitteilen. Der sozialistische Politiker werde am 1. Juni am Rande eines Treffens in Deutschland mit dem Präsidenten des EU-Parlaments, Martin Schulz (SPD), auch zu Gesprächen mit dem TKS-Vorstand zusammentreffen, hießt es weiter. Die spanische Gewerkschaft CC.OO begrüßte die Pläne. Sie erinnert an das Versprechen von Thyssen-Krupp, im Falle der erneuten Inbetriebnahme jene Arbeitnehmer bevorzugt zu berücksichtigen, die 2013 ihren Arbeitsplatz verloren.