Bei der Großkundgebung der IG Metall vor der Hauptverwaltung von Thyssen-Krupp Steel unter dem Motto „Stahl ist Zukunft“ war Sigmar Gabriel der Hauptredner.
Über 16 000 Stahlbeschäftigte haben gestern beim Stahlaktionstag der IG Metall vor der Thyssen-Krupp Steel-Zentrale in Duisburg-Bruckhausen eindrucksvoll für die Zukunft ihrer Branche und damit ihrer Arbeitsplätze demonstriert.
Der größte Teil der Kundgebungsteilnehmer kam aus Europas Stahlstandort Nr. 1, vor allem von den großen Duisburger Stahlunternehmen Thyssen-Krupp Steel, Hüttenwerke Krupp-Mannesmann und Arcelor-Mittal, aber auch von der Georgsmarienhütte in Niedersachsen, aus dem Sauerland und vom Mittelrhein. Den weitesten Weg hinter sich hatten zehn Mitarbeiter einer Salzgitter-Tochter, die vom Bodensee angereist waren.
Schon in der Nacht begann der Stahlaktionstag an der symbolträchtigen „Brücke der Solidarität“, wo im Schein von Fackeln hoch über dem Rhein ein Transparent angebracht wurde mit der Aufschrift „Unsere Zukunft hat ein Herz aus Stahl“. Zeitgleich begann in den Werken das planmäßige Herunterfahren der komplexen Anlagen, die gestern weitgehend stillstanden oder von Notbelegschaften betrieben wurden.
Am Morgen waren rund 100 Ordner aus den Reihen der IG Metall-Vertrauensleute bei Thyssen-Krupp noch einmal eingewiesen worden und sorgten unter anderem dafür, dass die seit dem Morgen eintreffenden Busse aus allen Himmelsrichtungen auf die für sie geräumten Werksparkplätze rollten.
Und davon kamen immer mehr. Mit 10 000 Teilnehmern hatte man vor zwei Wochen noch gerechnet, IG Metall-Chef Jörg Hofmann sprach dann gestern Mittag von 16 000, die den Weg in den Duisburger Norden gefunden hatten. Ein großer Teil davon hatte sich auf dem Beecker Markt versammelt, um dann einen mächtigen Demonstrationszug Richtung Thyssen-Tor 1 zu bilden. Rote Fahnen und Transparente wehten über den Köpfen, einige Belegschaften hatten T-Shirts mit dem Aufdruck „Stahlaktionstag – ich war dabei“ anfertigen lassen. Das Wolfsburger VW-Werk hatte eine Delegation geschickt, Siemens in Hochfeld ebenso und auch die Zeche Prosper-Haniel in Bottrop.
An der Spitze des Demo-Zuges marschierten OB Sören Link und weitere Duisburger Politiker. „Es kann nicht sein, dass wir in Europa Klimaschutz machen und am Ende die Deppen sind“, sagte Link. Auch Alt-OB Josef Krings war im Publikum, ebenso wie IHK-Hauptgeschäftsführer. Stefan Dietzfelbinger und viele Stahl-Vorstände.