Duisburg. . Beim großen Stahlaktionstag sprechen in Duisburg am 11. April Hannelore Kraft, Sigmar Gabriel und IG Metall-Chef Jörg Hofmann. 10.000 Stahlbeschäftigte werden erwartet.
„Die Organisation steht bis auf etwas Kleinkram“, ist Dieter Lieske zuversichtlich, dass der große Stahlaktionstag am 11. April Eindruck machen wird. Mindestens 10.000 Stahlbeschäftigte werden zur Kundgebung vor der Thyssen-Krupp-Steel-Hauptverwaltung in Bruckhausen erwartet – und eine Menge Prominenz aus Politik und Wirtschaft.
Allein 50 Busse werden aus Duisburg den Veranstaltungsort ansteuern, um die Beschäftigten der anderen Duisburger Stahlunternehmen vors Tor 1 von Thyssen-Krupp zu bringen. Beziehungsweise erst einmal bis zum Beecker Markt, wo sich um 12.30 Uhr ein Demonstrationszug Richtung Kaiser-Wilhelm-Straße auf dem Weg machen soll. Dort treffen die Teilnehmer auf ihre Kollegen, die von anderen Standorten des Thyssen-Krupp-Konzerns zwischen Dortmund, Sauerland und Andernach nach Duisburg anreisen.
Ein Bus macht auf dem Weg zum größten Stahlstandort der Stadt einen Schlenker zum Rathaus, wo Oberbürgermeister Sören Link sich den Demonstranten anschließen wird. Denn gerade für Duisburg geht es um viel im Zusammenhang mit der europäischen Klimaschutzpolitik, die nach Einschätzung von Unternehmen und Gewerkschaft IG Metall bei aus ihrer Sicht falschen Weichenstellungen die europäischen Stahlstandorte gefährden könnte. Mit massiven Folgen für den deutschen Stahlstandort Nummer 1, nämlich Duisburg mit seinen Werken von Thyssen-Krupp, Krupp-Mannesmann und Arcelor-Mittal mit zusammen rund 25.000 Beschäftigten.
Informationen über anstehenden Protest
Das Hauptprogramm des Stahlaktionstags soll um 13.30 Uhr beginnen. Hauptredner werden NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (beide SPD) und IG Metall-Bundesvorsitzender Jörg Hofmann sein.
„Die Betriebe werden stehen, es wird nichts produziert“, erklärte gestern Dieter Lieske, 1. Bevolmächtigter der Duisburger IG Metall. Lediglich Notmannschaften würden sicherstellen, dass Anlage nicht zu Schaden kommen an diesem wichtigen Tag für die heimische Stahlindustrie. Lieske: „Es geht um die künftige europäische Industriepolitik.“
Stillstehende Anlagen, die Mitarbeiter vorm Werkstor – und was sagen die Arbeitgeber dazu? Sie ermuntern ihre Belegschaften zur Teilnahme an Aktionstag, sind sogar persönlich dabei. Vertreter von IHK und Unternehmerverband hätten sich zum Stahlaktionstag angesagt, die Stahl-Vorstände sowieso, sagt Lieske: „Die sehen die Dramatik genau wie wir.“
In den nächsten Tagen werden Betriebsräte und IG Metall-Vertrauensleute noch einmal in Einkaufstraße über den anstehenden Stahlprotest informieren.