Duisburg. Keine Innenstadt hat so eine Glas-Arkade. Doch die Überdachung in der City ist verdreckt. Jetzt soll es Lösungen für eine regelmäßige Reinigung geben.
Jedes Jahr die selbe Leier: Die gläserne Arkaden-Überdachung als Flaniermeile in der City ist verschmutzt, algig-grün angelaufen und die Frühlingssonne hat es schwer, durch die schmierig-graue Schicht zu dringen. Frühjahrsputz wäre dringend angesagt. Doch die gewölbten Dachscheiben bleiben blind. Nach jahrelangem Weggucken scheint jetzt aber endlich eine Lösung in Sicht.
Das hat keine Innenstadt zu bieten: Über 560 Meter erstreckt sich die von 1984 bis 1987 gebaute Glas-Überdachung an der Königstraße, am Kuhtor und in einem Abzweig an der Düsseldorfer Straße. Shopping ohne Regenschirm, das soll Kunden und City-Bummler nach Duisburg locken. Doch die Arkade gerät zum Schandfleck, wenn sie Jahr ums Jahr verdreckt und eben nicht gereinigt wird. Gar schon der Abriss der Überdachung stand im Raum.
In den vergangenen Jahren geriet die Putzfrage stets zum mühseligen Klinken-Putzen um Sponsoren-Gelder und zum offiziellen Abwinken im Rathaus, wenn’s ums Zahlen ging. Erst war es 2011 der McDonalds-Betreiber Markus Schöpfer, der auf der Königstraße vor seiner Tür entnervt das Glasdach reinigte und sein Beispiel eine Putzaktion initiierte; sogar die Metallstützen wurden gestrichen, neue Taubennetze angebracht.
Ständiges Klinkenputzen
Dann dauerte es wieder drei Jahre, bis 2014 eine große Sponsorenrunde um das City-Management und den Verein „Offensive für ein sauberes Duisburg“ symbolisch den Besen schwang und mit Finanzhilfe aus dem City-Einzelhandel die Überdachung reinigen ließ. Zugegeben, das war nicht an einem Tag gemacht, die Flächen sind nicht mal eben „abgeledert“.
Wieder sind zwei Jahre ohne „Fensterputzer“ vergangenen, die Scheiben natürlich verdreckt, das Alleinstellungsmerkmal verkehrt sich zum imageschädlichen Nachteil für die Innenstadt. City-Management und Duisburgs Vereins-Putzoffensive stehen wieder vor der Finanzierungsfrage.
Doch jetzt scheint Licht am Ende des Arkadentunnels. Zumindest für das kommende Jahr soll es einen festen Etatposten für die Reinigung geben, kündigen Oberbürgermeister Sören Link und der zuständige Baudezernent Carsten Tum auf Anfrage an. Rund 15.000 Euro sind dafür vorgesehen. Aber was ist mit diesem Jahr, bleibt der Schmutz bis 2017 auf dem Glasgewölbe liegen? Aus einem zeitnahen Frühjahrsputz wird wohl nichts, aber die Stadt gibt sich „optimistisch“, auch für dieses Jahr noch eine Lösung zu finden.
Kommentar: Arkaden putzen - Es wird auch Zeit
Bei uns zuhause werden alle acht Wochen die Fenster geputzt. Gut, das halte ich auch für etwas übertrieben. Aber nur alle zwei oder drei Jahre den Fensterputzer kommen lassen? Das geht wirklich nicht. Wie sieht das aus?!? Aber genauso handelt die Stadt in ihrem „Wohnzimmer“, der Innenstadt. Alle reden vom Image, von einer attraktiven City und dann lässt man die Visitenkarte derart verkommen, dass es Bürger wie Besucher abschreckt.
Ab 2017 soll’s endlich einen Putz-Etat geben. Gut so. Damit lässt sich auch glaubwürdiger Geld beim Handel locker machen, der schließlich auch vom Regenschutz vor der Ladentür profitiert. Aber klar ist: Die Fensterputzer müssen auf jeden Fall auch jetzt ran. Und das möglichst zügig.