Duisburg. Büsche und Sandkasten im Duisburger Kantpark werden als Toilette genutzt. Dabei soll die grüne Lunge der Innenstadt bald schöner werden.
Kants Gärtner pflanzen neue Blumen. Als nun die ersten Sonnenstrahlen hinter den Wolken hervorlugten, blühte es schlagartig im Kantpark. Für diese Saison haben die Hobby-Gärtner viele gute Ideen, überlegen beispielsweise eine „Riechspirale“ zu pflanzen, damit auch sehbehinderte Menschen den Kantpark genießen können. In Nachbarschaft zu Kants Garten befindet sich der Spielplatz – und dort gab es nun eine unschöne Entdeckung. Offenbar werden die Sträucher und Büsche nun nicht mehr nur zum Pinkeln oder als Drogenversteck genutzt: Unweit der Spiel-Lok fanden sich Hinterlassenschaften größerer Art, die ganz offensichtlich nicht von einem Hund stammten.
„Das ist ein gesellschaftliches Problem. Es fehlt das Verständnis, dass man die Ecken nicht zum Pinkeln benutzt und auch seine Zigarettenstummel einsammelt, wenn man unbedingt auf dem Spielplatz rauchen muss“, hat Susanne Breidenbach beobachtet, die auch am Runden Tisch „Kantpark“ sitzt. Vor zwei Jahren haben Kinder schon einmal Schilder gemalt, dass die Leute ihren Müll nicht liegen lassen sollen. Verursacher seien keinesfalls nur Personen, die tagsüber im Park ihr Bier trinken.
Nach Information der Stadtsprecherin Gabi Priem reinigen die Wirtschaftsbetriebe (WBD) den Kantpark dreimal pro Woche. Kontrolleure der Wirtschaftsbetriebe, die einmal die Woche den Park in Augenschein nehmen, hätten hingegen in letzter Zeit keine erkennbaren „Hinterlassenschaften“ entdeckt. Auch gab es in keine Meldungen/Beschwerden bei den WBD über solche. Sobald aber festgestellt wird, dass sich besondere Müllablagerungen oder andere Verunreinigungen im Park, vor allem auf dem Spielplatz finden, würden diese Flächen schnellstmöglich gereinigt. „Wir helfen uns in der Regel selbst, indem wir immer eine Schippe dabei haben“, sagt Susanne Breidenbach. Neulich haben die Kinder etwa eine tote Ratte gefunden, ihr einen Namen gegeben und sie später verbuddelt.
Niemanden vertreiben
Sollten die Bürger Entdeckungen machen, teilt die Stadt mit, steht ihnen werktags die Service-Hotline 0203/283 4000 der Wirtschaftsbetriebe zur Verfügung. Hier können Müll und Verunreinigungen angezeigt werden. Im Rahmen der Präsenzstreife des Sonderaußendienstes wird der Kantpark in unregelmäßigen Abständen bestreift. Verstöße werden geahndet, sofern ein Verursacher ermittelbar ist. Gleichzeitig werden festgestellte Verunreinigungen immer umgehend den WBD gemeldet.
Bei der Umgestaltung des Kantpark haben sich sämtliche Bürger und Planer dafür ausgesprochen, dass niemand aus dem Park vertrieben werden soll. Das war auch ein Anliegen des Büro Voigt, dessen Konzept von der Jury für die Umgestaltung ausgewählt wurde. „Man merkt deutlich, dass sich, wenn der Park gut besucht und belebt ist, die Junkies nicht mehr blicken lassen“, sagt Susanne Breidenbach.