Duisburg. . Ein Ergebnis für 2015, das die Rekordbilanz des Vorjahres nur knapp verfehlt, präsentiert der Vorstand der Volksbank Rhein-Ruhr in Duisburg.

Ein „ordentliches Geschäftsergebnis“ bescheinigt Thomas Diederichs der Volksbank Rhein-Ruhr für das Geschäftsjahr 2015. Das sei nach besten Ergebnis der Geschichte der Genossenschaftsbank im Vorjahr „das zweitbeste und nur geringfügig schlechter gewesen“, so der Vorstandssprecher bei der Bilanzvorstellung – erstmals in der neuen Zentrale am Innenhafen. Von dort werden ab dem nächsten Montag, 11. April, die Geschäfte der Volksbank-Zweigstellen in Duisburg (8), Oberhausen (4), Mülheim (3) und Ratingen (1) sowie 21 SB-Kundencentern ohne Mitarbeiter gesteuert.

Einen Zinsüberschuss in Höhe von 34,5 Millionen Euro und einen Provisionsüberschuss in Höhe von 34,3 Mio € erwirtschafteten die 286 Mitarbeiter (davon 16 Auszubildende). Leicht unter Vorjahresniveau blieb das Kreditgeschäft – 835 Mio € hat die Volksbank Rhein-Ruhr an Krediten ausgegeben (2014: 859 Mio €). „Die Nachfrage ist weiterhin hoch“, sagt Diederichs, „wir nehmen die Unternehmen der Region als stabil wahr.“

Das niedrige Zinsniveau hätten Firmen zuletzt verstärkt zu Sondertilgungen genutzt, um ihre Verbindlichkeiten zurückzufahren. Der Mangel an gleichermaßen attraktiven wie sicheren Anlagemöglichkeiten beschäftigt auch die Volksbank und ihre Kunden. Die Verringerung der Bilanzsumme um 102,9 Mio € auf 1,358 Mrd € begründet der Vorstand mit fälligen Eigenanlagen, die nicht erneut angelegt wurden. „Wir haben dafür keine Alternativen gesehen, die zu unserer Strategie passen“, so Diederichs. In der durch harten Wettbewerb geprägten Niedrigzinsphase habe sich aber die solide Struktur des genossenschaftlichen Modells bewährt.

34.000 Mitglieder in Duisburg, Oberhausen, Mülhelm und Ratingen

Als Beleg sieht er die stabile Entwicklung des Kundengeschäfts. Der Umfang der betreuten Vermögenswerte und vermittelten Finanzierungen blieb mit knapp 2,6 Milliarden Euro stabil, die Depots beim Verbundpartner Union Investment legten in 2015 um acht Prozent auf nunmehr 289 Mio € zu, ein Plus von drei Prozent auf 127 Mio € gab es bei den bankeigenen Wertpapier-Depots. Um 1,5 % wuchsen die Guthaben bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall (54 Mio €), um sechs Prozent die Rückkaufswerte der Verträge bei der R+V Versicherung (über 60 Mio €).

Die Vertreterversammlung von rund 34.000 Mitgliedern der Volksbank Rhein-Ruhr wird am 26. April das Ergebnis feststellen. Auch für das laufende Jahr prognostiziert Thomas Diederichs ein „ordentliches Ergebnis“. Dabei sei allerdings nicht möglich, den Zuwachs von 3,6 % im Zinsergebnis gegenüber 2014 fortzuschreiben.

Altbau-Abriss an der Düsseldorfer Straße wohl noch nicht im Juni 

Den Beinamen „Bob der Baumeister“ hat sich Oliver Reuter hart erarbeitet. Am nächsten Montag wird der Volksbank-Vorstand tief durchatmen. Dann ist der Umzug der Zentrale der Volksbank Rhein-Ruhr von der Düsseldorfer Straße an den Innenhafen abgeschlossen. Dort hat die Bank den einstigen Alltours-Bau erworben. Rund 12,5 Millionen Euro hat die Volksbank nach eigenen Angaben neben dem Kaufpreis in den Umbau der drei Etagen mit 8800 Quadratmetern Gesamtfläche investiert.

„Von Innenausbau hatte ich bislang wenig Ahnung“, sagt Reuter. Das hat sich geändert, seit im Februar 2015 die Arbeiten begannen. Noch Mitarbeiter ziehen am nächsten Wochenende um, starten am Montag in ihren neuen Büros. Im Kunden-Servicecenter im 2. Obergeschoss wird schon eifrig telefoniert. Die Kollegen, die hier pro Jahr rund 100.000 Anrufer betreuen, waren die „Vorhut“. Die gute Nachricht: Bislang funktioniert die Technik reibungslos.

„Investor muss noch ein paar Schritte gehen“

Bis zur letzten Minuten wird noch an allen Ecken geschraubt, geklebt und gebohrt. „Wir putzen schon seit Wochen, aber alles staubt immer wieder zu“, seufzt Reuter. Immerhin: Die neue Zweigstelle im Erdgeschoss mit Kundenbereich und Schließfächern ist startklar, ebenso der benachbarte Kassenbereich mit umfangreicher Sicherheitstechnik. Das Erdgeschoss, befreit vom „Urwald-Ambiente“ aus Alltours-Zeiten, wird vom Café Vivo mitgenutzt, das an Gründonnerstag eröffnete. Für die Gastronomie gebe eine mündliche Einigung mit einem Pächter, kündigt Oliver Reuter an: „Eröffnung im Sommer.“

Gästen und Mitarbeitern der Volksbank bleibt der Blick von der Dachterrasse vorbehalten. Sie kann künftig für Veranstaltungen ebenso genutzt werden, wie die „Beletage“ im 3. Obergeschoss. Eine Klimaanlage, auf die Alltours verzichtet hatte, ist im gesamten Gebäude nachgerüstet worden. Kaltwasser zirkuliert durch die Kühlelemente unter den Decken, die außerdem schalldämmend wirken. „Wir gehen davon aus, dass wir dennoch deutlich weniger Energiekosten haben, als im Altbau“, sagt Reuter.

Die Volksbank-Immobilie an der Düsseldorfer Straße will bekanntlich Fokus Development (Axel Funke) neben der alten Stadtbibliothek erwerben, um dort einen Büro- und Geschäftskomplex zu errichten. Optimismus, dass der Abriss schon im kommenden Juni beginnen könnte, dämpft Volksbank-Vorstand Thomas Diederichs: „Der Investor muss noch ein paar Schritte gehen.“