Duisburg. Ab 1. Juli hat der Duisburger Projektentwickler Fokus Development freie Bahn für den Abriss der alten Stadtbibliothek und der ehemaligen Volksbank.
Abriss und Neubau in der Duisburger Stadtmitte: Ende 2018 will Projektentwickler Axel Funke mit seiner „Fokus Development“ dort, wo heute der leergezogene Bau der alten Bibliothek vor sich hin dümpelt und nebenan, wo die Volksbank Rhein-Ruhr ihren Stammsitz gegen die ehemalige Alltours-Immobilie am Innenhafen eintauscht, zwei nagelneue Büro- und Geschäftshäuser fertiggestellt haben. Geplante Gesamt-Investition: Mehr als 50 Millionen Euro.
Dies erklärte Fokus-Sprecherin Katrin Maier in dieser Woche auf Anfrage der Redaktion. Ein großer Plan, mit gewisser Verspätung. Wann genau in diesem Jahr die Abriss-Bagger anrücken, um Ende 2018 tatsächlich eröffnen zu können, hielt die Sprecherin des Projektentwicklers indes völlig offen. Man sei mit der Stadt und der Volksbank „in intensiven Gesprächen.“
Längst haben Zentralbibliothek und Volkshochschule ihren Betrieb am neuen Standort „Stadtfenster“ an der Steinsche Gasse aufgenommen und ihre Jahrzehnte alten Standorte leergezogen. Doch was geschieht denn nun mit den beiden alten Gebäuden?
Die ehemalige Zentralbibliothek
Zuletzt hatten sich dort nur noch Graffiti-Sprayer öffentlich artikuliert. Dabei gibt es für den alten Standort der Bibliothek an der Düsseldorfer Straße seit einer Präsentation auf der Münchener Immobilienmesse im Herbst 2014 detaillierte Pläne von Abriss und Neubau eines Büro- und Geschäftshauses. Doch Projektentwickler Axel Funke, der dort mit der „Fokus Development AG“ für 27 Millionen Euro bekanntlich schon in 2015 mit dem Bau eines Modehauses beginnen wollte, übt sich seitdem in Zurückhaltung.
Der Grund: Er liegt in der Nachbar-Immobilie, der alten Volksbank Rhein-Ruhr an der Ecke Börsenstraße/Düsseldorfer Straße. Auch dieses Gebäude beabsichtigt Fokus bekanntlich zu kaufen, abzureißen und mit einem Neubau zu entwickeln. Doch der ehrgeizige Plan vom zeitgleichen Abriss und Neubau geriet ins Wanken, nachdem die Volksbank nicht 2015, sondern erst jetzt am 8./9. April 2016 ihr neues Domizil am Innenhafen beziehen wird. Volksbank-Vorstandssprecher Thomas Diederichs: „Spätestens am 30. Juni übergeben wir unser Gebäude an Fokus.“ Spätestens dann können die Abriss-Bagger rollen.
Die ehemalige VHS, Königstraße
Ebenfalls in diesem Sommer soll das städtische „Zentrum für Aus- und Fortbildung“ von der Lüderitzallee (Buchholz) in die alte VHS an der Königstraße in Stadtmitte umziehen. Und dort in der 4. Etage auf den VHS-Fachbereich Kulturelle Bildung stoßen, der dort bleiben wird.
Zuvor muss der Bau gründlich renoviert werden. Der alte Standort Lüderitzallee wird aufgegeben, so die Stadt, und ist für eine Wohnbauflächenentwicklung vorgesehen. Hier sollen 20 Wohneinheiten in Form von Doppelhäusern entstehen.