Duisburg. 115 Aussteller präsentierten diese Woche handgefertigte Kunst in der Fußgängerzone. Am Wochenende ergänzte eine Mittelalter-Meile das Spektakel.
Wenn sich Korbflechter, Holzbildhauer und Kunstschmiede in der Fußgängerzone in der Innenstadt tummeln, ist es wieder so weit: Die diesjährige Freiluftsaison ist mit dem 27. Kunsthandwerkermarkt gestartet. Neben 115 Ausstellern aus Duisburg und Umgebung sorgten auch „Mittelalter-Meile“ und verkaufsoffener Sonntag für regen Besucherstrom am Wochenende.
Wenn Hufeisen und alte Zimmermannsnägel zu kunstvollen Figuren verschmelzen und aus Gabeln Blumen werden, dann war wohl Frank Symanzik am Werk. Seit 15 Jahren arbeitet der Niedersachse bereits selbstständig als Kunsthandwerker und weiß mittlerweile ganz genau, wo er seine Materialien am günstigsten findet. „Vieles ergattere ich auf Schrottplätzen oder bei Haushaltsauflösungen. Was für andere Müll ist, verarbeite ich in meiner Kunst“, sagt er. Seine Figuren polarisieren dabei oft. „Entweder sind die Leute sofort begeistert, oder es gefällt ihnen gar nicht.“ Am Wochenende präsentierte er Figuren aus glänzendem Edelstahl und rostigen Elementen. Gemessen an der Traube, die sich nach kürzester Zeit um seinen Stand bildete, stieß diese Art der Kunst auf großen Zuspruch.
Aufgrund des großen Besucherstroms kam man zwar nur langsam in der Innenstand vorwärts, hatte so aber genug Zeit, unter den warmen Sonnenstrahlen viele Stände genauer zu betrachten. Schmuck, Gartendekorationen, sogar Ledererzeugnisse und Korbgeflechte – der Handwerkermarkt hatte für jeden Geschmack etwas zu bieten. Viele der Besucher waren selbst eifrige Bastler, wie Hermann Mockenteich. „Als Rentner habe ich jetzt viel Zeit. Da stehe ich gerne mal in der Garage und bastel ein wenig rum. Mir gefällt die Liebe zum Detail an der Handwerkskunst“, sagt der Münsteraner.
Mittelalter-Meile
Rund um den Averdunk-Platz nahm die „Mittelalter-Meile“ die Besucher mit auf eine Zeitreise vom sechsten bis ins 15. Jahrhundert. Neben keltischem Schmuck boten die traditionell verkleideten Händler auch Bürsten aus Wildschweinborsten unter dem Motto „Schönheit hat viele Gesichter“ an. Wer ganz in die damalige Zeit eintauchen wollte ließ sich hingegen von einer Wahrsagerin die Zukunft voraussagen. Für Unterhaltung sorgte indes der Gaukler und Musikant Herold, der die Besucher als Geschichtenerzähler und Jongleur zum Lachen brachte. Und wer den Mittelaltermarkt mit einem Getränk ausklingen lassen wollte, tat dies historisch akkurat mit einem Likör der Kräuterhexe aus einem geschnitzten Holzbecher.