Duisburg. . Knapp drei Monate sind es noch bis zur Europameisterschaft in Frankreich. In Duisburg laufen die Planungen für das Rudelgucken schon auf Höchsttouren.
Gemeinsam anfeuern, miteinander feiern: Die Aussichten für Public Viewing in Duisburg sind vielversprechend für die Fußball-Europameisterschaft. Bereits Anfang März hat die Landesregierung in einem Erlass klargestellt, dass Public Viewing auch nach 22 Uhr erlaubt ist, die absolute Nachtruhe ist damit zeitweise außer Kraft gesetzt. Derzeit prüft die Stadt Duisburg noch, welche Standorte in Frage kommen, einige Veranstalter schmieden aber schon erste Pläne fürs Rudelgucken vom 10. Juni bis 10. Juli.
Bis zu 4800 Fans im „Tentorium“
Der Delta-Musikpark war zur WM- und EM-Zeit immer eine der Top-Adressen, wenn es um Public Viewing in Duisburg ging. Mit dem neuen Inhaber Michael Viebahn hat sich nicht nur der Name der Disco geändert, sondern auch das Konzept fürs Rudelgucken im „Tentorium“: „Wir werden Leinwände sowohl im Festival- als auch im Poolgarten aufstellen. Da können dann bis zu 1500 Fans die Spiele verfolgen“, sagt Viebahn. Bei schlechtem Wetter wird die Fanmeile in vier Zelte verlagert, ein Hauptzelt und drei kleinere Zelte. „Darin haben etwa 4800 Leute Platz – wir können das aber auch je nach Anfrage erweitern“, erklärt der „Tentorium“-Chef.
Insgesamt sei die Genehmigung für Public Viewing mit hohen Auflagen verbunden, die in den nächsten Wochen noch geprüft und erfüllt werden müssen. „Wir sind aber zuversichtlich, dass wir eine Sonderregelung finden werden. Der übliche Disco-Betrieb erreicht schließlich auch einen gewissen Lautstärkepegel“, so Viebahn.
Festzelt an der Wasserski-Anlage am Toeppersee
Doch nicht nur das „Tentorium“ ist schon mit den Planungen für die EM im Juni beschäftigt. Seit dem Weltmeisterjahr 1990 versammeln sich regelmäßig Fußball-Fans an der Wasserski-Anlage am Toeppersee, um die Nationale-Elf gemeinschaftlich zu unterstützen. Und auch in diesem Jahr stellt Geschäftsführer Michael König sein Gelände dafür zur Verfügung.
„Wir werden in jedem Fall alle Spiele mit deutscher Beteiligung übertragen – und natürlich das Eröffnungs- und Finalspiel“, sagt König. Bis zu 300 Leute können im Festzelt das Geschehen auf der 16 Quadratmeter großen Leinwand verfolgen, der Eintritt ist frei. Bei Spielen nach 22 Uhr sollten die Vuvuzelas allerdings zu Hause bleiben.
Rudelgucken am Hotel Sittardsberg
Auch das Hotel Sittardsberg im Süden wird auf seinem Parkplatz ein Rudelgucken für die deutschen Spiele auf einer 5x3 Meter großen Leinwand organisieren. „Wir warten zwar noch auf die offizielle Genehmigung der Stadt, aber wir planen schon für die Open-Air-Fußballübertragung“, so Geschäftsführer Thomas Schenkel. Dazu gehören Überdachungsmöglichkeiten und Bierzelte, so dass die rund 500 Besucher im Zweifelsfalls nicht im Regen stehen müssen. Der Eintritt ist frei, allerdings regeln Wertmarken einen Mindestverzehr für Bier, Softdrinks und Gegrilltes. Und wenn der Weltmeister Deutschland dann auch noch den EM-Titel im Finale holt, wird der Parkplatz offiziell zum Party-Gelände erklärt.
Und natürlich: kein Sportcenter ohne Public Viewing. Am neuen Angerbach wird sowohl die Badminton-Halle als auch der Biergarten für die Ausstrahlung der EM-Spiele umgerüstet. Insgesamt können bis zu 300 Fußball-Fans mit der Nationalmannschaft mitfiebern, und auch hier wird auf den Eintritt verzichtet. „Wir werden aber wie schon bei der WM 2014 die Einnahmen durch einen Mindestverzehr um die acht Euro regeln“, erklärt Geschäftsführer Gerhard Buschmann.