Duisburg. . Leser schickten uns ihre Kindheitserinnerungen an Ostern. Nutztierhaltung im Garten war früher in Duisburg durchaus üblich und ist unvergessen.

Als Petra Deutscher (55) beim gemütlichen Frühstück auf den Leseraufruf zu Kindheitserinnerungen ans Osterfest in ihrer Zeitung stößt, fühlt sich die Walsumerin direkt angesprochen. Sie kann dazu eine wunderbare Anekdote erzählen.

Als kleines Mädchen hat sie die Osterfeiertage mit der Familie traditionell bei Opa Martin in Haltern am See verbracht und sich frühzeitig intensiv Gedanken über die Ostereiersuche gemacht. Logistische wie organisatorische Fragen angesichts so vieler Kinder auf der Welt kamen auf. Etwa: Wie soll der Osterhase das alles schaffen?

Aus dem Stall gelassen

Sie sei beruhigt worden, dass es ganz viele Osterhasen zum Eierverstecken gebe. Nur: So recht vertrauen wollte die kleine Petra darauf nicht. Schließlich waren die „Osterhasen“ bei Opa Martin im Garten in Käfigen eingesperrt. Und so kam sie am Karfreitag im Jahr 1963 auf die aus der Sicht einer Zweieinhalbjährigen durchaus nachvollziehbare Idee, lieber auf Nummer sicher zu gehen. „Ich habe alle Käfige geöffnet, die ich erreichen konnte“, erzählt Petra Deutscher. „Die Kaninchen hüpften sofort heraus und sprangen im Garten umher.“

Anschließend habe sie die Familie stolz von ihrer Tat unterrichtet. Man kann sich ungefähr vorstellen, wie groß die Aufregung nicht nur bei Opa Martin war. „Es gab ein großes Spektakel, meine inzwischen verstorbene Tante Inge hat sich vor Lachen nicht mehr eingekriegt“, erzählt die Walsumerin, die damals nach etwas mühsamen Erklärungen der Erwachsenen dann auch selbst tatkräftig mithalf, die Tiere wieder einzufangen. „Es waren ganz viele, mindestens zehn“, erzählt Petra Deutscher. „Und wir wussten damals nicht, ob wir auch wirklich alle gefunden haben...“

Die Ostereiersuche beim traditionellen Spaziergang am Ostersonntag im angrenzenden Wald sei auf jeden Fall trotz der wieder eingesperrten „Osterhasen“ erfolgreich gewesen.

Eine schöne Kindheit

Es gibt herrliche Bilder, die dieses besondere Ostererlebnis dokumentieren. „Jedes Mal, wenn ich diese Fotos betrachte, werde ich an meine schöne Kindheit erinnert“, sagt die Walsumerin, die das diesjährige Osterfest mit einem Familienausflug und Brunch am Ostersonntag in Kevelaer verbindet.

Gerti Rüthers Kindheitserinnerungen ans Osterfest reichen sogar bis ins Jahr 1941 zurück. Die 78-Jährige hat ein Bild geschickt, auf dem sie als kleines Mädchen im Garten des Elternhauses in Buchholz in schickem Bleyle-Kleidchen mit Papphäschen zu sehen ist. Neben ihr steht ihre damals größere, fünfjährige Schwester, die ein echtes Kaninchen auf dem Arm trägt.

Auf beiden Seiten des sehr langen Gartenwegs seien an Ostern immer Eier versteckt gewesen – auch eigene gefärbte, wie sich die Duisburgerin erinnert. „Wir hatten damals nämlich nicht nur Kaninchen, sondern auch Hühner“, sagt Gerti Rüther. Sie verbindet mit den Osterfeiertagen damals wie auch mit ihrer gesamten Kindheit nur gute Erinnerungen und besucht an diesem Ostersonntag ihre Tochter in Wanheimerort.