Duisburg/Düsseldorf. .
Die Klagen auf Schadenersatz für Erlebnisse beim Loveparade-Unglück werden vom Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf skeptisch beurteilt. Es hatte über sieben Anträge auf Prozesskostenhilfe zu entscheiden. Nur in einem Fall gab es grünes Licht, so ein Gerichtssprecher am Dienstag.
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Gewährt wurde die finanzielle Unterstützung lediglich einer Frau, die in dem Gedränge bei der Katastrophe im Jahr 2010 in Duisburg bewusstlos wurde. Sie spürt noch heute die Folgen und hat bereits 25.000 Euro erhalten, verlangt aber darüber hinaus ein Schmerzensgeld von 15.000 Euro. Mit der gewährten Prozesskostenhilfe kann sie nun ihre Klage weiterverfolgen.
Anträge auf Prozesskostenhilfe abgelehnt In fünf weiteren Fällen lehnte das Oberlandesgericht die Anträge ab und bestätigte damit die Entscheidungen der ersten Instanz. Das betrifft zum Beispiel die Klagen eines Mannes und einer Frau, die zwar damals Zeugen der Katastrophe, aber nicht unmittelbar betroffen waren. Ihre Klagen hätten keine Aussicht auf Erfolg, entschieden die Richter.
Ebenso wenig wie drei weitere Klagen, bei denen Verjährungsfristen überschritten wurden. Noch offen ist ein siebter Fall, weil das Landgericht als erste Instanz nach einem Verfahrensfehler noch einmal neu entscheiden muss.
Chronik einer Katastrophe
Auch am vierten Jahrestags der Loveparade-Katastrophe am Donnerstag, 24. Juli, wird es Gedenkfeiern geben. Vor der öffentlichen Gedenkfeier am Mahnmal trauern zwischen 15 und 17.30 Uhr die Hinterbliebenen sowie die Verletzten und Traumatisierten nacheinander an der Gedenkstätte im Tunnel und zwar allein! Für die Öffentlichkeit ist der Tunnel in dieser Phase gesperrt.
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In seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl hat der Duisburger Rat den Beigeordneten Wolfgang Rabe abgewählt. Er ist seit der Loveparade Katastrophe in seinem Amt umstritten gewesen.
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Dreieinhalb Jahre nach der Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen beendet. Am 11. Februar 2014 gab sie bekannt, gegen welche mutmaßlich Verantwortlichen Anklage erhoben wurde.
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Großer Rummel bei der Pressekonferenz: Oberstaatsanwalt Michael Schwarz, Horst Bien (Leiter der Staatsanwaltschaft Duisburg) und Staatsanwältin Anna Christiana Weiler erläutern, wer auf der Anklagebank Platz nehmen wird und wer nicht: Sechs Mitarbeiter aus dem Baudezernat der Stadt, darunter Planungsdezernent Jürgen Dressler und vier Mitarbeiter des Veranstalters Lopavent sollen sich dafür vor Gericht verantworten.
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Rückblick: Was am 24. Juli 2010 als fröhliches Techno-Spektakel...
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... rund um den ehemaligen Güterbahnhof in Duisburg begann,...
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... endete in einer Tragödie: Der einzige Weg zum und vom Veranstaltungsgelände führte durch einen Tunnel an der Karl-Lehr-Straße. Dort...
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... entstand am Nachmittag ein so starkes Gedränge,...
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... dass es zu einer Massenpanik kam.
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21 Menschen starben im Gedränge, mehrere Hundert wurden verletzt, viele Besucher sind bis heute traumatisiert. Die Staatsanwaltschaft ermittelte zunächst wegen fahrlässiger Tötung gegen unbekannt.
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25. Juli 2010, die erste Pressekonferenz im Rathaus der Stadt Duisburg nach der Katastrophe: Die Anwesenden - Sicherheitsdezernent Wolfgang Rabe, der stellvertretende Polizeichef Detlef von Schmeling, Lopavent-Chef Rainer Schaller und Oberbürgermeister Adolf Sauerland (v.l.) -...
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... weisen eine Verantwortung für die Tragödie von sich.
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Rainer Schaller kündigt an, nie wieder eine Loveparade zu veranstalten.
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Am 31. Juli 2010 findet in der Duisburger Salvatorkirche die zentrale Trauerfeier für die Loveparade-Opfer statt, zu der unter anderem Kanzlerin Angela Merkel sowie der damalige Bundespräsident Christian Wulff kommt.
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Hannelore Kraft, zu diesem Zeitpunkt erst seit Kurzem NRW-Ministerpräsidentin, hält - selbst sichtlich bewegt - eine Rede und spricht den Angehörigen ihr Mitgefühl aus.
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Der Unglücksort an der Karl-Lehr-Straße...
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... wird derweil zur Pilgerstätte für Trauernde. Nach der Trauerfeier in der Salvatorkirche zieht ein Schweigemarsch zum Tunnel.
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September 2010: Ein Gutachten für das NRW-Innenministerium sieht die Verantwortung für die Sicherheit bei der Stadtverwaltung und dem Veranstalter Lopavent. Die Stadt Duisburg weist in ihrem Bericht jede Verantwortung zurück.
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18. Januar 2011: Die Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen gegen 16 mutmaßlich Verantwortliche auf: gegen den damaligen Einsatzleiter der Polizei sowie gegen Mitarbeiter der Stadt und des Veranstalters Lopavent. Sauerland und Lopavent-Chef Rainer Schaller gehören nicht zu den Beschuldigten.
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11. Juli 2011: Die Loveparade hätte so nicht genehmigt werden dürfen, heißt es in einem Zwischenbericht der Staatsanwaltschaft.
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Erst ein knappes Jahr nach der Katastrophe hat Oberbürgermeister Adolf Sauerland sich zum ersten Mal bei den Opfern entschuldigt: "Als Oberbürgermeister dieser Stadt trage ich moralische Verantwortung für dieses Ereignis", sagt er im Juli 2011. Nur wenige Tage später...
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... bekräftigt er aber noch einmal seine Sicht der Dinge: "Die Verwaltung der Stadt Duisburg hat keinen Fehler gemacht, der ursächlich zu dieser schrecklichen Katastrophe geführt hat." Die Stimmen,...
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... die eine Abwahl des Oberbürgermeisters fordern, sind da längst unüberhörbar. Eine Bürgerinitiative...
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... setzt ein Abwahlverfahren durch. Am 12. Februar 2012 stimmen die Duisburger Bürger mit großer Mehrheit für die Abwahl Sauerlands. Sein Nachfolger...
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... Sören Link (SPD), der an 1. Juli 2012 zum neuen Oberbürgermeister in Duisburg gewählt wurde, verspricht den Opfern und Angehörigen am zweiten Jahrestag der Katastrophe rückhaltlose Aufklärung.
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Link sagt: "Es war eine einzigartige Tragödie". Der ersten Tragödie sei aber eine zweite gefolgt, "die quälend lange Zeit der Sprachlosigkeit in der Stadt".
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Sommer 2013: Drei Jahre nach dem Unglück wird endlich...
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... die Gedenkstätte am Ort der Katastrophe eingeweiht. Um...
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... die Gedenkstätte hatte es ein langes Tauziehen zwischen Opfergruppen und dem neuen Besitzer des Geländes, einem Möbelunternehmer gegeben.
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