Duisburg. . Der Unterstützungsverein Weißer Ring stellt anlässlich des „Tag des Kriminalitätsopfers“ seine Jahresbilanz für Duisburg vor.
Die Außenstelle Duisburg des Unterstützungsvereins Weißer Ring hat im vergangenen Jahr rund 250 Menschen in dieser Stadt geholfen, die Opfer einer Straftat geworden waren. 100 von ihnen erhielten neben einer Betreuung und Beratung auch materielle Hilfe. Die meisten der Betroffenen, nämlich 29, wurden Opfer von häuslicher Gewalt. Das sagte Manfred Kaufeld, Leiter der hiesigen Außenstelle, anlässlich des „Tags des Kriminalitätsopfers“.
Bei der materiellen Unterstützung handelte es sich zu einem Großteil um die Finanzierung der Opfer-Erstberatung durch einen Rechtsbeistand. Hinzu kämen Soforthilfen, so Kaufeld, wenn Opfer nach einem Übergriff nicht mehr nach Hause zurück, sondern in eine neue Bleibe ziehen wollen. „Prinzipiell helfen wir dann, wenn die Opfer durch die Straftat in eine Notlage geraten waren“, sagte Kaufeld.
Jüngstes Opfer war sechs Jahre alt
Laut Statistik, die der Weiße Ring anlässlich seiner Jahresbilanz präsentierte, waren 70 Prozent der Hilfesuchenden in Duisburg Opfer von häuslicher Gewalt (29 Fälle), einer Vergewaltigung (14), sexuellem Missbrauch (11) oder Raub- und Körperverletzungs-Delikten (je 8).
Das jüngste Opfer war ein sechsjähriges Kind, das missbraucht wurde, so Kaufeld. Das älteste Opfer war über 80 Jahre alt. Die fünf ehrenamtlichen Mitarbeiter des Weißen Rings in Duisburg unterstützen diese körperlich, seelisch und materiell geschädigten Opfer, um ihnen diese schwierige Lebenssituation so erträglich wie möglich zu gestalten.
Viel Geld erhält der Weiße Ring aus Nachlässen
Die finanziellen Mittel für die Opferbetreuung und Vorbeugungsarbeit erhält der Weiße Ring durch die Beiträge seiner derzeit knapp 150 Vereinsmitglieder in Duisburg. Hinzu kommen Spenden, Zuweisungen von Geldauflagen durch Gerichte sowie Nachlässe. Dieses von Verstorbenen vererbte Geld bildet mittlerweile den Löwenanteil am Gesamtbudget, betonte Kaufeld. Das sei wichtig, weil die Zahl der Vereinsmitglieder – und damit die Einnahme von Beiträge – zuletzt leicht rückläufig gewesen sei.
Die Helfer des Weißen Rings kümmern sich aber nicht nur um die Betreuung der Opfer selbst, sondern sie stehen bei Bedarf auch deren Familien mit Rat und Tat zur Seite. „Die Arbeit wird nicht weniger. Wir könnten weitere ehrenamtliche Mitarbeiter brauchen, um unser Pensum zu schaffen“, so Kaufeld. Kontakt zum Weißen Ring im Internet: www.weisser-ring.de oder telefonisch unter:0203/60 11 331.