Duisburg. Paul Panzer seziert in seinem neuen Programm die Ängste der Menschen, insbesondere die seiner Frau Hilde. Die fürchtet sich vor Spinnen. Dabei kann der Comedian im Theater am Marientor auch ernst sein.

„Irgendwie haben wir doch alle einen Dachschaden“, findet Comedian Paul Panzer und genau darum geht es in seinem aktuellen Programm „Invasion der Verrückten.“ Am Samstag trat der „kleine Mann“ mit Blümchenhemd und Brille auf der Nase im Theater am Marientor vor etwa 1400 Gästen auf. Es geht um die Menschen, vor allem um die aus Paul Panzers Haushalt.

Liebevoll und schadenfroh zugleich erzählt er von seiner Frau Hilde, die tierische Angst vor Spinnen habe und deshalb zwei Staubsauger im Haushalt deponiert hat: einen für Staub und einen für Spinnen. Es sei doch verrückt, wovor der Mensch alles Angst habe, meint Paul Panzer in bewährt trockener Manier, und nennt als Beispiel die Angst vor Ecken: „Die gibt es wirklich. Wenn du dich mit einem zum Kaffee triffst, der Angst vor Ecken hat, dann musst du vorher die Zuckerwürfel rund lutschen.“ Ein anderes Beispiel: die Anatidaephobie. Das ist die Angst von Enten beobachtet zu werden. Der Comedian imitiert ein Szenario, in dem ein Betroffener verschreckt über die Straße läuft und eine Ente im Café durch die Löcher ihrer Zeitung lünkert. „Warum sind wir eigentlich so bescheuert?“, fragt Paul Panzer in die Runde.

Problem der Verständigung zwischen den Kulturen

Der Comedian schafft es, ernstere Themen wie Ängste lustig zu verpacken. Manchmal muss das Publikum um die Ecke denken, um alles zu verstehen. So geht es zum Beispiel auch um das Problem der Verständigung zwischen den Kulturen, das der Spaßmacher mit der Essens-Bestellung beim Chinesen verdeutlicht. Er macht den Asiaten am Telefon so nach, dass wohl kein Zuschauer im Saal weiß, welche deutschen Worte das gewesen sein sollen. „In einer globalisierten Welt kann keiner mehr alles verstehen und wir Menschen haben Angst vor dem, was wir nicht kennen“, kommentiert er. Für besonders viele Lacher beim Publikum sorgen der Sprachfehler und die grammatikalischen Inkorrektheiten des Comedians. Da werden die Neurosen zu „Neurotzen“ und der Plural von Zombie lautet „Zomben“. „Das ist einfach richtig lustig“, sagt Besucherin Christel Schatta über das Markenzeichen des Comedians.

Paul Panzer geht immer wieder auf das Publikum ein. Als mehrere Frauen nicht aufhören zu lachen, kommentiert er das hühnerhafte Gegacker nur mit der Frage: „Wisst ihr eigentlich, dass nach der Show jemand herumgeht und die Eier einsammelt?“ Zwischendurch verliert er auch mal den Faden, wenn er mit dem Publikum spricht, aber der ist schnell wiedergefunden.

„Wir sind zwar verrückt, aber vielleicht hat uns das ja auch evolutionstechnisch geholfen“, meint Paul Panzer. Und ohne die ganzen Kuriositäten wäre die Welt auch ziemlich langweilig. Dem Publikum hat’s gefallen.