Duisburg. Auf dem Museumsschiff ist derzeit eine Ausstellung zu sehen, bei der die Besucher auf Geisterjagd gehen können. Das Konzept entwickelten Studenten.
Von außen sieht die Oscar Huber aus wie immer. Ruhig liegt sie da auf dem Wasser, vor Anker im Ruhrorter Hafen. Trotzdem passieren auf dem Museumsschiff in diesen Tagen seltsame Dinge. Unheimliche Geräusche sind aus dem Rumpf zu hören, es knarzt und knirscht, plötzlich ein Grölen; an den Wänden und den Maschinen hängen merkwürdige Symbole, die Atmosphäre ist gespannt. Man könnte beinahe meinen, dass es spukt auf der Oscar Huber.
Und tatsächlich: Auf dem Schiff wohnen Gespenster, keine echten natürlich. Studenten der Hochschule Rhein-Waal aus Kamp-Lintfort haben sie auf Bildschirmen sichtbar gemacht, in einem aufwendigen Multimedia-Projekt für die Duisburger Akzente. Inszeniert haben die Informatik- und Designstudenten die interaktive Ausstellung "Spiritus Huber" zusammen mit ihrem Professor Ido Iurgel und dem Medienkünstler Wolfram Lakaszus.
Die Geister werden mit dem Tablet gejagt
An der Dauer-Ausstellung auf der Oscar Huber haben Studenten und Künstler nicht viel verändert. Es geht also wie sonst auch vorbei an schweren Maschinen, alten Zeichnungen und Schiffsmodellen. Auf den ersten Blick ist selbst den alten Ruhrortern, die zwischendurch vorbeigeschaut haben, nichts aufgefallen, erzählt Lakaszus. Doch beim genauen Hinsehen zeigt sich: Hier ist ein Bild, das passt da nicht hin, dort ein Symbol, das findet man sonst nicht auf einem alten Dampfer - alles mögliche Verstecke für Gespenster.
Und dann sind da diese merkwürdigen Schriftzeichen. "Unsere Geister sprechen klabauterisch", sagt Wolfram Lakaszus. Deshalb bekommt, wer auf dem Museumsdampfer auf Geisterjagd geht, den "KLJ 3000" in die Hände gedrückt - die Initialen stehen für "Klabauterjäger" und hinter dem Gerät versteckt sich ein simpler Tablet-Computer. Taucht ein Geist auf dem Bildschirm auf, wird er mit einer Fingerbewegung unschädlich gemacht.
Studenten entwickelten die Hard- und Software
Rund 20 Studenten aus den Studiengängen „Medien- und Kommunikationsinformatik“ und „Digital Media“ haben an der Umsetzung des Projektes gearbeitet. Sie entwickelten Hard- und Software und waren verantwortlich für die gestalterischen Konzepte.
Zentrales Konzept der Ausstellung ist die sogenannte „augmented reality“ – also eine erweiterte Realität. „Dabei geht es darum, in das reale Bild, ein virtuelles Bild einzubinden“, sagt Medienkünstler Wolfram Lakaszus. Derzeit experimentieren einige Museen in Deutschland mit dieser Technologie, sagt er. Die Studenten sollten dieses Konzept der erweiterten Realität durch das Projekt auf dem Museumsschiff verstehen und umsetzen.
Ausstellung hat noch bis zum Ende der Akzente geöffnet
Die Macher sind zufrieden mit der Ausstellung. „Am Wochenende standen die Leute hier dicht an dicht auf dem Schiff, vor allem Kinder waren begeistert“, sagt Lakaszus. Angst um sein Nervenkostüm muss man übrigens nicht haben – zu Tode erschreckt hat sich auf der Oscar Huber bisher niemand.
„Spiritus Huber“ ist auf dem Dampfer im Ruhrorter Hafen noch bis zum Ende der Akzente am Sonntag, 13. März, zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung jeden Tag von 15 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.