Duisburg. . Die Niederrhein-Therme hat ihre Gästezahlen stabilisiert. Der Revierpark Mattlerbusch soll künftig unter neuer Dachgesellschaft fortgeführt werden.

Mitten in dem Tauziehen um die Zukunft des Revierparks Mattlerbusch überrascht die Niederrhein-Therme mit stabilen Besucherzahlen: Mit 314.000 Gästen in 2015 liegt der Rückgang nach jahrelangem Sinkflug gerade einmal bei 0,3 Prozent. Hintergrund sind die sonnigen Sommermonate, die deutlich mehr Badegäste ins Schwimmbad lockten und den anhaltenden Rückgang der Saunagäste fast auffangen konnten.

Defizit steigt weiter

Am grundsätzlichen Dilemma ändert das indes nichts: Der Investitionsstau ist immens, dem geänderten Freizeitverhalten müssten die Betreiber mit neuen Konzepten begegnen. Doch die Kassen sind klamm, die finanzielle Lage wird immer bedrohlicher: Mit knapp zwei Millionen Euro an Finanzspritzen mussten die Stadt und der Regionalverband Ruhr (RVR) als Träger den Park zuletzt vor der Insolvenz retten. Und nach neuen Berechnungen soll das Defizit im Park bis 2019 kontinuierlich ansteigen.

Die große Hoffnung liegt auf der neuen Dachgesellschaft beim RVR, unter die alle sieben Revierparks schlüpfen sollen. Die Entscheidung, ob Duisburg diesen Weg mitgeht, sollte eigentlich schon im Vorjahr fallen. Doch dann wurde das Thema vertagt: Dortmund stieg aus, will seinen Revierpark Wischlingen lieber in die eigene Bäderlandschaft integrieren. Ob auch Herne mit dem Park Gysenberg gegen die Dachgesellschaft stimmt, entscheidet sich erst Mitte März.

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In Duisburg haben zumindest SPD und Linke jetzt ein klares Votum abgegeben und sich für die neue Dachgesellschaft ausgesprochen. Dadurch seien die Zuschüsse für den Mattlerbusch für mindestens fünf weitere Jahre sicher: „Damit bleibt eine überregional bedeutende Einrichtung im Duisburger Norden erhalten“, heißt es in einem Antrag für die Entscheidung in der Ratssitzung am Montag.

Die Forderung an den RVR: Die neue Dachgesellschaft soll „schnellstmöglich“ ein inhaltliches und strategisches Konzept für die Zukunft des Parks und die Auflösung des Investitionsstaus entwickeln. SPD und Linke stellen sich unter anderem neue, moderne Gesundheitsangebote wie Reha-Fitness vor.

Alle Räte müssen zustimmen

Finanziell allerdings wird die Stadt am Mattlerbusch auch weiterhin gefordert sein. Im Rathaus macht man sich darüber auch keine Illusionen: Die Verschmelzung der Parks sichere zwar Größenvorteile, heißt es in einem Bericht an die Politik, eine „abschließende Lösung“ des strukturellen Defizits sei „aber nicht zwangsläufig“ zu erwarten.

Bis das neue Dach für die Parks gebaut ist, wird ohnehin noch Zeit vergehen: Den finalen Beschluss treffen die RVR-Gremien erst, wenn alle Stadträte entschieden haben. Und das wird frühestens im Juli der Fall sein.