Duisburg. . Zum Auftakt der Duisburger Tanztage zeigen fast 250 Tänzer in der Kategorie „Jazz & Modern“ Spagate, Radschläge und ausgeklügelte Choreographien.

Die Tanztruppe „Verve“, zu erkennen an den olivgrünen Oberteilen und barfuß unterwegs, wärmt sich im Backstage auf. Die acht jungen Frauen dehnen ihre Waden oder üben Spagate – vor ihrem Auftritt ist von Nervosität nichts zu spüren.

Zum Auftakt der Duisburger Tanztage am vergangenen Freitag sorgten 240 weitere Amateur-Tänzer in der prallgefüllten Rheinhausen-Halle für ein rhythmisches Spektakel. In der Kategorie „Jazz & Modern“ zeigten 26 Tanzformationen ihr Können mit perfekt abgestimmten Choreographien und halsbrecherischen Verrenkungen. Bei Radschlägen, Spagate, Salti und Luftsprüngen hält das Publikum die Luft an – danach wird die Leistung frenetisch beklatscht, auch von der Konkurrenz.

Training ist Alles

Nachdem „One Passion“ aus Dortmund den Anfang mit Radschlägen und etlichen Drehungen machen, nähert sich der Auftritt von „Verve“. Die Mädchen aus Remscheid sind vollkommen relaxed: „Nach dem Aufwärmen sind wir ganz entspannt, bloß kurz bevor die Musik auf der Bühne angeht, wird man doch nervös“, sagt die 15-Jährige Fiona Strack. Seit zehn Jahren tanzt sie schon Jazz, Modern und Ballett und trainiert mindestens einmal pro Woche. Seit einiger Zeit begleitet sie ihre Tanzpädagogin und Trainerin Anita Frank. „Wir gehen unsere Choreo jetzt noch mal im Kopf durch. Ab jetzt heißt es Konzentration“, erklärt die Remscheiderin. Im Backstagebereich sind zig weitere Gruppen, die sich aufwärmen, schminken oder gegenseitig Mut zusprechen. Mit einem Prosecco auf dem Tisch überbrücken die Damen von „Dance for fun“ die Wartezeit ein wenig gelassener als die restlichen Teilnehmer. „Seit 1998 nehmen wir an den Tanztagen teil. Wir wollen ja unsere Tänze präsentieren, die wir wöchentlich einstudieren und üben“, berichtet die Hünxenerin Birgit Abel (57).

Unter den fast 5000 Amateuren, die in diesem Jahr an den Tanztagen teilnehmen, sind auch drei Jugendliche aus Leverkusen – „Mystery Stars“ nennt sich das Trio in den weiten weißen Hemden. Sie trauen sich zu traurigen und langsamen Melodien zu bewegen anstatt wild und funky, wie einige andere Tanzgruppen. „Sich langsam, aber elegant zu bewegen und komplizierte Figuren sparsam einzusetzen, ist toll anzuschauen und emotional dazu“, findet Besucherin und Hobbytänzerin Claudia Gratzow. Eine ähnliche Meinung hat auch die Jury, denn die Mädchen schaffen es am Ende ins Finale. Genau wie „Verve“, die ebenfalls am 5. März im Theater am Marientor um den Sieg tanzen. „Tanzen macht so Bock, besonders hier vor so vielen Leuten. Wir wollen jetzt auch gewinnen“, sagt Pia Budic. Diesen Wunsch teilt sie in der Rheinhausen-Halle mit vielen anderen beim grössten Amateur-Tanzfestival Deutschlands.

Finals am 5./6. März im Theater am Marientor 

In dieser Woche laufen in der Rheinhausenhalle die weiteren Vorausscheidungen der Kategorien Schultanz (Mi.), Querbeet (Di. bis So.), Folklore (Do.), Bühnentanz (Fr.) und Hip-Hop-Breakdance (Sa.)

Die Finals im Theater am Marientor beginnen am Samstag, 5. März mit den Teens (18 Uhr), am Sonntag, 6. März folgen Kids (13 Uhr) und Erwachsene (18 Uhr).