Duisburg.. An der Uni Duisburg-Essen konnten Schüler beim Infotag in Studiengänge hineinschnuppern – zum Beispiel bei beeindruckenden Roboter-Experimenten.
Eintauchen in virtuelle Welten: Am Arm des riesigen Industrieroboters in der Maschinenhalle der Ingenieure werden Probanden mit Datenbrillen durch die Luft geschleudert. Simulierte Achterbahnfahrten, so könnten sich einige Gymnasiasten das Leben nach dem Abitur gut vorstellen. Beim Schülerinfotag haben die Fakultäten auf dem Campus Duisburg groß aufgefahren. Den rund 1000 Abiturienten stellten sie ihre spannendsten Versuche aber auch den durchaus anstrengenden Studienalltag vor.
Von Maschinenbauer Markus Borchert, Student im ersten Mastersemester, kriegen die Schüler die Studieninfos gleich aus erster Hand. Die Gruppe in der Maschinenhalle der M-Gebäude lauscht gebannt bei den Ausführungen über die Achterbahn-Studie am Roboterarm. „Kann man den auch mal testen?“, fragt ein Schüler neugierig, als Markus den Aufbau erklärt. Statt ruckelndem Freizeitpark-Spaß steht aber Theorie auf dem Programm: Erstmal muss so ein Roboter schließlich programmiert werden.
Gefragt: Medizin und Maschinenbau
Auch Eva und Sabrina wollen in fremde Welten eintauchen. „Am liebsten würde ich ein Auslandsjahr in Japan machen“, meint Eva. „Das ist einfach eine spannende Kultur mit einer toll klingenden Sprache.“ Die Freundinnen aus Balve im Sauerland sind extra zwei Stunden angereist, um sich über die Ostasienwissenschaften in Duisburg zu informieren. Ihre Mütter haben sie mit dabei. Nicht unüblich, berichtet Petra Meisolle vom Studierendenwerk. Sie verteilt Flyer und gibt Infos rund um die Organisation des Studiums: von der ersten eigenen Bude bis hin zu Bafög-Anträgen.
„Aus finanziellen Gründen wohnen viele unserer Schüler nach dem Abitur Zuhause. Das Interesse, in Duisburg zu studieren, ist daher hoch“, sagt Lehrer Christian Pickmann, der Sport und Deutsch an der Gesamtschule Emschertal in Neumühl unterrichtet. Neben dem Wunsch, später als Arzt Leben zu retten, wollen viele Abiturienten auch Bauingenieur werden. „Da der Numerus Clausus für diese Studiengänge so hoch ist, ziehen viele auch ein Lehramtsstudium in Erwägung“.
Praxisbezug im Studium oder doch lieber eine Ausbildung?
Tatsächlich sind auch die geisteswissenschaftlichen Gebäude gut gefüllt mit Schülern, die in den Pausen die richtigen Räume an der noch fremden Uni suchen. Im Gebäude LB ist der Hörsaal von Dozent German Neubaum schon halb voll. Der Wissenschaftliche Mitarbeiter der Sozialpsychologie erzählt vom Praxisbezug des Studiums und erklärt, wie Psychologie und Informatik etwa bei Computer-Spielen für Diabetiker verbunden werden.
Doch nicht alle Schüler zieht es nach dem Abitur an die Uni. Philipp Fieber vom Wirtschaftsgymnasium in Duisburg ist sich zum Ende des Infotages sicher: „Ich mache eine Ausbildung zum Bankkaufmann.“