Duisburg. . Am „Dicke-Pulli-Tag“ sitzen die Kinder der Kranichschule warm eingepackt in den Klassen. Um die Umwelt zu schonen, haben sie die Heizung heruntergedreht
Schals, Daunenjacken und dicke Socken – ganz warm eingepackt sitzen die Jungen und Mädchen der Kranichschule in Wanheimerort auf ihren Plätzen. Es ist der „Dicke-Pulli-Tag“. Die Heizung ist heruntergedreht, die Klassenräume sind 16 Grad kühl. Die Kinder werden für den Klimawandel sensibilisiert. Da alle gut eingepackt sind, friert keiner. Der Unterricht in dicken Klamotten macht sogar richtig Spaß.
Lehrer informieren über Umweltschutz
Bislang ist die Aktion einzigartig in Duisburg. Man hofft jedoch, dass sich andere Schulen von dem Projekt inspirieren lassen. „Sonst sind hier 18 Grad. Pro Grad sparen wir sechs Prozent Energie“, weiß Lehrerin Martina Schmitz Strehlau, die die Idee zu der Aktion hatte, und ergänzt: „Es wäre toll, wenn noch mehr Schulen auf diese Weise etwas für die Umwelt tun würden. Wir hoffen jetzt auf einen Schneeballeffekt. In Mülheim drehen einmal im Jahr alle Schulen die Heizung herunter.“
Die Schüler finden’s im wahrsten Sinen des Wortes „cool“. Die Pauker haben den Unterricht entsprechend angepasst. Sie informieren über die Umwelt und darüber, was jeder einzelne machen kann, um die Erde zu schützen. Damit auch im dicken Strick nicht doch die Kälte überhand nimmt, dürfen die Jungen und Mädchen immer wieder aktiv werden: „Wir setzen auf einen bewegten Unterricht. Die Kinder werden mit Spielen dazu animiert, sich körperlich zu betätigen“, erklärt Martina Schmitz Strehlau. Außerdem gibt es warmen Punsch in der Aula.
Warme Socken für vergessliche Kids
Obwohl sich die meisten schon auf diesen besonderen Tag gefreut hatten, war nicht jeder kleidungsmäßig vorbereitet. Einige hatten ihre dicksten Sachen schlicht vergessen. „Wir haben dafür aber extra noch einige Pullover und Jacken hier“, hat die Lehrerin vorgesorgt. Der kleine Berkan (10) war zwar eigentlich ganz gut gerüstet, dicke Socken hatte er aber keine und war froh, sich welche leihen zu können. „Mir ist jetzt ganz warm“, sagt Berkan. „Aber vielleicht auch, weil es hier drinnen wärmer geworden ist“, vermutet er und wirft als Energiebeauftragter der vierten Klasse einen Blick auf das Thermometer. Tatsächlich: Es zeigt ganze 16,2 Grad. Die Kinder wissen auch schon, warum das so ist: „Weil unsere Körper warm sind, und so den Raum aufheizen. Man muss nicht immer die Heizung voll aufdrehen“, erklärt Valentin (11). Die Schüler sind sogar so aufgeheizt, dass sie, als der Pausengong ertönt, am liebsten ihre Jacken in der Klasse lassen möchten. Sie sind dann aber doch vernünftig und bleiben eingepackt – sie brauchen ihre Körperwärme schließlich noch, um den Raum weiter zu heizen.