Duisburg. . Stadt Duisburg hat den Umweltpreis vergeben. Erster Preis für das Landfermann-Gymnasium, das mit seinen Neigungskursen für Nachhaltigkeit steht.

In einer Feierstunde hat Bürgermeister Manfred Osenger im Beisein des Umweltdezernenten Ralf Krumpholz und Reiner Friedrich, Vorsitzender des Umweltausschusses, den Duisburger Umweltpreis vergeben. „Es geht um ausnahmslos gute Ideen mit Vorbildcharakter“, so Osenger.

Diese vier Projekte werden ausgezeichnet.

1. Preis: Nachhaltigkeit am Landfermann-Gymnasium

Die Neigungskurse mit je 15 Sechst- und Siebtklässlern engagieren sich mit Hilfe der Lehrer Ursula Jäger und Peter Kayser für eine fairere Welt. Sie lernen durch Experimente und Exkursionen konventionelle und erneuerbare Energieträger kennen, haben etwa im Unterricht die Temperatur von Glühbirnen gemessen und bleiben beim Thema Energiesparen weiter am Ball. Darüber hinaus haben sie sich mit der nachhaltigen Nutzung von Rohstoffen, fairem Handel und Kinderarbeit beschäftigt. Sie wissen, unter welchen Bedingungen Kleidung hergestellt wird und haben die Angebote bekannter Modefirmen analysiert.

2. Preis: Repair Café der Christengemeinde in Ruhrort

Seit gut einem Jahr kommen im Repair Café Ehrenamtliche einmal im Monat zusammen, um alleine oder gemeinsam defekte Elektrogeräte, Computer, kleinere Möbel, Spielzeuge oder Musikinstrumente zu reparieren. Christian Lerz hatte die Idee dazu. Die bisherige erfolgreiche Bilanz: Rund 300 Gegenstände pro Jahr können so länger genutzt werden und landen nicht gleich im Müll.

3. Preis: Projekt CO2 an der Grundschule Böhmerstraße

Im März 2014 haben alle Klassen auf Initiative der Lehrerin Ulrike Schmidt in einer Woche den Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt und errechnet, wie viel C02 sie dadurch einsparen: 360 Kilogramm. Das hat die Schüler motiviert weiterzumachen. Mittlerweile sind es rund 720 Kilogramm. Im Unterricht wurden außerdem Versuche zu Treibhauseffekt und erneuerbaren Energien durchgeführt und sich mit grundsätzlich mit dem Klimawandel auseinandergesetzt. Es sind sogar spezielle „Energiesparfüchse“ benannt worden, die Erwachsene in ihrem Umfeld aufklären und die auf Stoßlüftung in den Pausen sowie unnötigen Strom-, Wasser- und Papiertücherverbrauch in der Schule achten.

4. Preis: Umweltprojekte mit Hilfe moderner Medien

Heinz Kuhlen (74) engagiert sich seit rund 25 Jahren mit verschiedenen Aktionen für die Umwelt, gibt Vorträge zu umweltrelevanten Themen und bietet naturkundliche Exkursionen an. Er ist bereits Träger der Ulli-Umwelt-Ehrennadel, die vor der Einführung des Umweltpreis verliehen wurde. Diesmal ist der 74-Jährige gleich für drei Projekte ausgezeichnet worden, die für einen pfleglichen Umgang mit der Natur sensibilisieren. Beim Projekt „Bäume und Duisburg“ ist auf einer gleichnamigen Webseite gebündeltes Fachwissen abrufbar – bei Bedarf mit Handy und Smartphone über QR-Codes. Auf einer weiteren Webseite unter dem Stichwort „Dendroculus Baumbetrachtung“ wird anschaulich erklärt, was Bäume seit Urzeiten mit den Menschen verbindet. Und schließlich kümmert sich Kuhlen in einem grenzüberschreitenden Projekt um die Visualisierung der Waldgeschichte in der Euregio Rhein-Waal.

Seit 2009 wird der Umweltpreis vergeben

Seit 2009 verleiht die Stadt alle zwei Jahre den Umweltpreis, der die Ulli-Umwelt-Ehrennadel abgelöst hat. Eine Jury mit Vertretern aus Politik, Umweltverbänden und Stadtverwaltung hat im Rahmen der Umwelttage diesmal aus neun Bewerbungen vier Projekte ausgewählt. Für den ersten und zweiten Preis gibt es je 1000 Euro, für den dritten und vierten je 500 Euro.