Duisburg. Die Sternenschule und das Landfermann-Gymnasium kooperieren in Sachen Begabtenförderung und sind nun Mitglieder im Netzwerk „Zukunftsschulen NRW“.
Nicht nur Schüler spicken ab und an beim Nachbarn, auch Pädagogen blicken auf die Arbeit ihrer Kollegen – natürlich nur dann, wenn man vom anderen etwas lernen kann. Die Sternenschule und das Landfermann-Gymnasium machen es vor. Sie sind nun Mitglied im landesweiten Netzwerk „Zukunftsschulen NRW“. Mit dem Zertifikat können sich die Grundschule und das Gymnasium mit anderen Schulen in NRW zum Thema „Individuelle Förderung“ austauschen und so ihre Profile optimieren. Die Pädagogen wissen: Lerngemeinschaften mit anderen Schulen zu bilden ist sinnvoll, um das beste Angebot für Schüler bereitzustellen und damit konkurrenzfähig zu bleiben.
Die Grundschule in Huckingen und das Gymnasium in Duisburg-Mitte kooperieren bereits seit etwa anderthalb Jahren in Sachen Begabtenförderung. Über einen bestimmten Schüler haben sie zueinander gefunden: „Er war mit fünfeinhalb Jahren in der ersten Klasse in Mathe bereits auf dem Niveau des dritten Schuljahres“, erinnert sich Manfred Scherrer, der den hochbegabten Jungen als ehemaliger Leiter der Sternenschule kennenlernte. „Also habe ich mich auf die Suche nach einer weiterführenden Schule gemacht, die ihn stundenweise in den Unterricht der fünften Klasse hineinschnuppern lässt.“ Scherrer nahm Kontakt zum Landfermann-Gymnasium auf, das den Jungen daraufhin zu sich einlud. „Heute ist er acht Jahre alt und besucht bereits tageweise die fünfte Klasse bei uns“, freuen sich Gudrun Burwitz und Irmgard Freude-Siering, die sich als Koordinatorinnen am Landfermann um die Förderung von Hochbegabten und um die Schulentwicklung kümmern. „Seitdem kooperieren wir in der Übergangsgestaltung“, sagt auch Anja Johannknecht, die heutige Leiterin der Sternenschule. Aber auch wenn es um Weiterbildungen für Lehrer geht: „Zum Beispiel laden wir demnächst einige Kollegen des Landfermann zu einer Fortbildung unserer Schule zum Thema Schülermotivation ein.“
Klar formuliertes Ziel
Vor allem profitieren die Schulen von den Lerngemeinschaften auf Landesebene: „Jede Schule erarbeitet ein Konzept und stellt dieses im Netzwerk vor“, erklärt Gudrun Burwitz. „Hat eine Schule den gleichen Schwerpunkt, nimmt man Kontakt auf und kommt in kleineren Gruppen zusammen, um gemeinsam daran weiterzuarbeiten.“ Da der Austausch landesweit stattfinde, stehen die Schulen weniger in direkter Konkurrenz zueinander.
Ob besonders begabt oder lernschwach: Je individueller gefördert wird, desto besser ist das für die Schüler. Das Ziel des Netzwerks ist daher klar formuliert: Man erhofft sich geringere Schulabgangsraten, größere Erfolge in Mathe und anderen naturwissenschaftlichen Fächern, beim Lesen sowie geringere Leistungsunterschiede zwischen Schülern unterschiedlichen sozialen und familiären Hintergrunds. „Bei der Förderung muss es eben immer auf das einzelne Kind mit seinen individuellen Fähigkeiten ankommen“, da sind sich alle Beteiligten einig.