Duisburg. . Die Klinikum-Belegschaft lehnt die Pläne der Sana-Geschäftsführung ab, 270 Arbeitsplätze abzubauen. Die Gewerkschaft Verdi schließt Streiks nicht aus.
Belegschaft, Betriebsrat und Gewerkschaften kündigen massiven Widerstand gegen den geplanten Abbau von 270 Stellen beim Sana-Klinikum in Wanheimerort an. Auch ein Arbeitskampf sei nicht auszuschließen, kündigte gestern Wolfgang Cremer von Verdi an.
Proppevoll war gestern die Cafeteria des Klinikums bei der ersten Betriebsversammlung nach der Ankündigung der Geschäftsführung, bis Ende Juni 270 Arbeitsplätze in sogenannten patientenfernen Bereichen wie Küche und Reinigung abzubauen. Geplant ist unter anderem der Einsatz von Fremdfirmen.
Gewerkschaftliche Aktionen möglich
„Man hat versucht, den Betriebsrat über den Tisch zu ziehen“, kritisierte gestern Helmut Böckeler, Vorsitzender der Arbeitnehmervertretung, das Vorgehen der Geschäftsführung. Böckeler pocht auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. Erst müsse der Wirtschaftsausschuss informiert werden, dann wolle man die vorgelegten Zahlen genauestens prüfen. Eingeschaltet ist inzwischen mit Andreas Buderus auch ein externer Verdi-Berater, der die Mitarbeiter-Information über den Stellenabbau ohne vorherige Gespräche mit dem Betriebsrat deutlich kritisiert: „Sana befindet sich jenseits von recht und Gesetz.“
Ob es zu Gesprächen über Interessenausgleich und Sozialplan kommen wird, ist zur Zeit noch fraglich. Verdi-Fachbereichsleiter Cremer wies gestern auf die Möglichkeit, eine Lösung per Tarifvertrag anzusteuern: „Wo die Mittel des Betriebsrates aufhören, ist die Gewerkschaft dran.“ Während die Arbeitnehmervertretung dem Betriebsfrieden verpflichtet ist, kann es im Ringen um einen Tarifvertrag auch zu gewerkschaftlichen Aktionen kommen – und damit auch zum Arbeitskampf. „Aber solange noch gute Lösungen zu finden sind, werden wir nicht den Hammer schwingen“, setzt der Verdi-Mann zunächst auf Gespräche.