Duisburg. . Alen Letic kämpft mit Mitstreitern seines Vereins „Barrierefrei Leben“ für die Absenkung von Bordsteinen. Ein Video auf Facebook soll Barrieren aufzeigen.

Seit Jahren kämpft Alen Letic für eine behindertengerechte Toilettenanlage in der Innenstadt. Bisher gibt es zwar nur kleine Erfolge, das hält den Rollstuhlfahrer aber nicht ab, sich weiter für seine Ziele einzusetzen. Zusammen mit den Mitstreitern seines Vereins „Barrierefrei Leben“ tritt er auch für den Abbau von Barrieren im Straßenverkehr ein. In einem Video präsentierten sie nun den Vertretern des Behindertenbeirats Stellen in der Stadt, an denen es besonders hakt.

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Das Video wurde bereits vor einigen Monaten gedreht und steht auf der Facebookseite des Vereins. „Wir haben die Kulturstraße/Ecke Düsseldorfer Straße ausgesucht, weil es dort besonders schlimm ist“, erklärt Alen Letic. Mit seinem Elektro-Rolli fährt er im Video die Straße in Richtung Pulp ab und stößt schnell vor das erste Hindernis: Ein Pfeiler mitten auf dem Weg. Der Rollstuhl passt nicht vorbei, so dass Letic auf die viel befahrene Straße ausweichen muss. „Auf der einen Seite komme ich mit dem Rolli zwar runter, aber auf der anderen Seite nicht mehr hoch, weil die Bürgersteige zu hoch sind.“ Weiter wackelt der Rolli über Schlaglöcher auf dem Gehweg, die nur notdürftig geflickt sind.

Rollstuhl droht umzukippen

Auch an der Koloniestraße in Richtung Café Steinbruch seien die Bürgersteige so hoch, dass ein Auffahren mit dem Rollstuhl unmöglich sei. „Außerdem ist der Weg so stark geneigt, dass der Rollstuhl droht umzukippen.“ Immer wieder muss Letic mit dem Rolli auf dem Radweg fahren oder stößt vor zu hohe Bordsteinkanten.

Alen Letic macht auf Barrieren im öffentlichen Raum aufmerksam.
Alen Letic macht auf Barrieren im öffentlichen Raum aufmerksam. © WAZ FotoPool

In der Verwaltung hat man zwar Verständnis für die Rollstuhlfahrer, jedoch könne der barrierefreie Ausbau allein aus finanzieller Sicht nur langsam und Schritt für Schritt erfolgen. Immerhin kann das Absenken eines Bordsteins zwischen 3000 und 10 000 Euro kosten, rechnet Stadtsprecherin Susanne Stölting vor. Daher gebe es im Stadtgebiet noch zahlreiche Stellen, an denen Bürgersteige die Gehandicapten vor Hindernisse stellt. „Wir haben eine Prioritätenliste, die sukzessive abgearbeitet wird.“

Bei Neubauten achte man ohnehin auf den barrierefreien Ausbau, der nach bestimmten Kriterien erfolgt, die mit Verbänden abgestimmt wurden. Mit der Investitionsoffensive sollen zudem bis 2018 insgesamt über 81 Mio. Euro in den barrierefreien Straßenausbau fließen. Zahlreiche Stellen, die Menschen mit Behinderung besonders viele Probleme bereiten, landen demnach zur Beratung in den Bezirksvertretungen. „Meist sind das Stellen rund um Alteneinrichtungen“, sagt Stölting.

Alen Letic will derweil weiter auf kritische Stellen aufmerksam machen. Er weiß: „Man muss Politiker und Verwaltung immer wieder mit der Nase darauf stoßen, damit sich am Ende auch was tut.“

Kontakt zum Verein

Kontakt zum Verein: 0203-93475154, alenletic1@alice-dsl.net