Duisburg. . Eine Umfrage unter Teenagern und jungen Erwachsenen läuft bis Ende Februar. Die Ergebnisse sollen in die Planung der Kinder- und Jugendarbeit einfließen.

Politik wird zwar für Jugendliche gemacht, aber die Entscheidungen fallen allzu oft ohne sie. Das ist ein Grund für eine Umfrage des Jugendrings Duisburg. Noch bis Ende Februar können sich Teenager und junge Erwachsene in einem Fragenkatalog über ihre Lebenssituation äußern und bewerten, welche Fragen und Probleme in der Stadt für sie wichtig sind. Teilnehmer können per QR-Code mitmachen, der auf Flyern aufgedruckt ist, sich über die Jugendring-Webseite oder per Facebook beteiligen.

„Wir wollen für die Belange der Jugendlichen Öffentlichkeit herstellen“, erklärt Christian Brüninghoff. So sehe es schließlich die UN-Kinderrechtskonvention vor, erinnert der Geschäftsführer des Jugendrings. Die gibt es zwar schon seit gut 25 Jahren, die Beteiligung junger Bürger an gesellschaftlichen Prozessen ist allerdings vielfach in den Anfängen steckengeblieben. Ein Jugendparlament etwa gibt es auch in Duisburg nicht.

„Das Einzige sind die Kümmerer auf Bezirksebene“, bedauert Brüninghoff. Dabei sollten auch in der Kommunalpolitik „Jugendliche nicht Objekte des Handelns sein, sondern Subjekte, die selbst Vorschläge machen“. Deshalb fördere auch das NRW-Familienministerium die Befragung im Zuge der Kampagne „umdenken – jungdenken“ des Landesjugendringes NRW.

Beteiligung als Prävention

Die Beteiligung von Jugendlichen sei die wirksamste Form der Prävention gegen Extremismus, glaubt Christian Brüninghoff: „Wer erlebt, dass sein Engagement Früchte trägt, geht montags abends nicht zum Bahnhof.“

Alter, Wohnort und Familienverhältnisse werden abgefragt in der anonymisierten Umfrage, deren Beantwortung etwa 30 Minuten in Anspruch nimmt. Die Beziehung zu den Eltern, deren Ausbildung und Beruf spielt ebenso eine Rolle, wie die eigene Bildung, der Freundeskreis und das Freizeitverhalten. „Die ersten 50 Rückmeldungen haben wir schon, wenn es am Ende über 1000 gibt, wäre das schön“, sagt Yannik Form, studentischer Mitarbeiter im Jugendring. Um die Motivation zur Beteiligung zu fördern, werden Eintrittskarten für den MSV, Kino, Superfly, Kletterpark, Aquapark Oberhausen und den Duisburger Zoo verlost.

Ziel sei es, ein möglichst stadtteilscharfes Bild durch die Auswertung zu bekommen, erklärt Christian Brüninghoff. „Es geht dabei auch um Jugendarmut.“ Dass es Stadtteile gebe, in denen Familien zwischen einer warmen Mahlzeit und einem Familienausflug in den Ferien wählen müssten, nennt der Jugendring-Geschäftsführer „skandalös“. Einfließen sollen die Ergebnisse der Befragung deshalb in die Planung der Kinder und Jugendarbeit – sie geschah bislang ohne ihre Beteiligung.

Schülervertretungen vernetzen

Eine weiteres Projekt will der Jugendring Duisburg in diesem Jahr vorantreiben: Die Vernetzung der Schülervertretungen an den Duisburger Schulen. Ein erstes Treffen gibt es am Freitag, 12. Februar, in der Aula des Mannesmann-Gymnasiums im Schulzentrum am Ziegelkamp in Huckingen. Weitere Treffen sollen folgen.

„Die Schüler sollen darüber ins Gespräch kommen, was gemeinsame Arbeit für sie bringen kann“, so Jugendring-Geschäftsführer Christian Brüninghoff. Das könne, so glaubt er, „eine gewisse Dynamik entwickeln“, weil es Themen gibt, die alle Duisburger Schulen betreffen. Dazu zählen etwa Inklusion und die Integration von Zuwanderern